Leupold VX61-6 x 24 Drückjagdglas
Großes Sehfeld, niedrige Montage und einen
Vergrößerungsbereich der auch den Schuss auf ein sehr nahes und weiter
entferntes Ziel erlaubt, das sind die Anforderungen die ein heutiges
Drückjagdglas erfüllen sollte. Wir vom Jagd-Team Nordschleswig haben das neue
VX6 Drückjagdglas von Leupold getestet.
Da es bei den meisten Jagden aber nicht nur den Sauen an die
Schwarte geht sondern auch meistens auf Reh, Rot-oder Damwild gejagt wird ist
ein Glas mitVergrößerung zum schnellen
Ansprechen und für den sicheren Schuss jenseits der50 Meter (wo erlaubt) nur zu empfehlen. Mit
einer Vergrößerung von 1 bis 6 Fach und einer Austrittspupille von 24 mm ist
das Glas für das schnelle Wild auf kurze Entfernung genauso geeignet wie für
das auf 100 Meter verhoffende Reh. Das VX6 Drückjagdglas wiegt knapp 400 Gramm,
ist mit 280 mm Länge undeinem 30 mm
Mittelrohr recht kompakt. Das Glas war in unserem Fall mit einem Absehen 4 in
der zweiten Bildebene ausgestattet bei dem sich die Balken am Ende zum Leuchtpunkt
verjüngen.
Der Leuchtpunkt ist sehr fein und auch wirklich ein Punkt. Die
Intensität lässt sich über eine Drucktaste im linken Turm regulieren. 12 Stufen
von sehr schwach bis zum grellen Tagesleuchtpunkt stehen dem Benutzer hier zur Verfügung.
Wird das Glas Fünf Minuten lang nicht bewegt schaltet sich der Leuchtpunkt
automatisch ab, wird aber bei der kleinsten Bewegung wieder aktiviert. Sehr
Batterie sparend.
Das Leupold Glas ist mit einer Argon-Krypton Gasmischung
gefüllt um Beschlag von innen zu vermeiden. Die Linsen sind mit der sogenannten
Diamond Coat Beschichtung von Leupold versehen, welche extrem kratzfest sein
soll. Die Absehen Verstellung arbeitet einem Zentimeter pro Klick auf 100 Meter
und kann genullt werden. Am Okularende ist mit einem weichen Gummiring
geschützt und hier befindet sich die Dioptrien Verstellung (-4/+4 dpt).Soweit zur technischen Ausstattung.
Das große Sehfeld bei einfacher Vergrößerung von fast 39
Meter auf 100 Meter überzeugte auf den Sprichwörtlich ersten Blick. Wählt man
die maximale Vergrößerung so bietet das Glas immer noch 6,5 Meter auf 100
Meter. Nachdem wir das Glas auf einer Haenel Jäger 10 mit Picatinnyschiene
Montiert hatten schossen wir die Waffe ein. Die Absehen Verstellung arbeitete
sauber und ohne zu hängen. Schon auf dem Schießstand begeisterte das Glas durch
seine wirklich extrem gute Randschärfe und Farbgeträuheit die unserer Meinung
nach auch einen der großen deutschen Herstellern in die Tasche steckt. Der
Leuchtpunkt ist extrem fein und die Beleuchtungsstufen für die Praxis mehr als
ausreichend. Die Bedienung des Leuchtpunktes ist leider etwas
gewöhnungsbedürftig. Durch einfaches Drücken der Taste wird der Leuchtpunt
aktiviert. Jeder weiter Druck auf die Taste lässt den Punkt heller werden bis
die maximale Helligkeit erreicht ist. Dann blinkt der Punkt mehrmals auf und
der Punkt wird jetzt bei jedem Druck wieder Schwächer. Ist man an der
niedrigsten Stufe angekommen Blinkt der Punkt wieder und es geht von vorne los.
Hält man die Taste für fünf Sekunden gedrückt wird der Leuchtpunkt deaktiviert.
Will man vor einem erreichen der minimalen oder maximalen Leuchtkraft die
Richtung ändern gilt es den Knopf für zwei Sekunden gedrückt zu halten. Am
Anfang ist die Bedienung etwas verwirrend, hat man sich aber daran gewöhnt
läuft es wie am Schnürchen.
Auch auf der Drückjagd machte das Glas eine sehr gute Figur.
Bild und Sehfeld überzeugten auf ganzer Linie. Was uns allerding störte ist der
Zoom Ring. Leider besteht dieser aus Kunststoff ohne Gummiamierung so dass man
sehr leicht abrutscht und die Verstellung erfordert etwas Kraftaufwand. Der Spruch „Man gewöhnt sich an alles“
trifft zwar auch hier zu, dennoch wäre hier ein leichtgängiger Zoom Ring
unserer Meinung nach absolut erforderlich. Als positiv ist allerding Anzumerken
das mit einer halben Umdrehung der komplette Zoombereich abgedeckt ist.
Wir konnten beim Zoomen keine Treffpunktverlagerung
feststellen und Schussfest war das Glas ebenfalls. Wir konnten das Glas auf
einigen Drückjagden im Oktober und November führen und sind bis auf den Zoom
Ring sehr angetan. Einige Rehe und zwei Sauen konnten wir mit Hilfe des Glases
sauber strecken und waren mit der Performance rundum zufrieden. Die optischen
Leistungen sind absolut umwerfend und auch das Sehfeld ist sehr überzeugend. Auch
wenn es nicht ganz über die magische 40 Meter Marke kommt ist es doch schon
sehr nah an dieser dran. Dank des sehr feinen Leuchtpunktes sind auch präzise
Schüsse jenseits der 100 Meter möglich. Für knapp 1600 € spielt das Glas in der
Mittelkasse der Drückjagdgläser ganz oben.
Kommentare
Wie im Fazit geschrieben, man darf nicht Äpfel mit Birnen vergleichen und die Leistung eines 1000 Euro teureren Swaros erwarten. Hier wird ein sehr gutes Mittelpreisprodukt vorgestellt... Vielen Dank dafür an das @Team Nordschleswig!