Als klares Marketingopfer und immer auf der Suche nach dem Besseren habe ich aus Rücksicht auf den eigenen Geldbeutel zunächst meinen Vater davon überzeugt das „neue Teil“ von Krontec anzuschaffen. Gesagt - getan!
Direkt fällt auf, dass der Hersteller Krontec durchaus mit Metall umgehen kann. Die Toleranzen, der Materialeindruck und die Details sind schon auf den ersten Griff deutlich sicht- und spürbar.
Das Innenleben des Krontec OR 60 wirkt, zumindest auf mich als technischen Laien, sehr hochwertig. Das Zerlegen geht dank des mitgelieferten „Schlüssels“ kinderleicht.
Mit diesem Werkzeug gewährleistet man ebenfalls den korrekten Sitz des Schalldämpfers auf dem Mündungsgewinde des Laufs. Denn, die eigentliche und offensichtliche Besonderheit (oder Eigenheit) des Schalldämpfers stellt natürlich die exzentrische Anordnung der Laufseelenachse dar…
Diese hat den absoluten Vorteil, dass wesentlich weniger des doch recht dicken (60mm Durchmesser in dieser Variante) Schalldämpfers im Sichtfeld des Zielfernrohres liegt, z.B. beim Schießen mit niedriger Vergrößerung, etwa auf Drückjagd…
Oder eben für das Schießen über offene Visierung, denn das ist ebenfalls beim Krontec OR 60 Schalldämpfer möglich. Es gibt eine offene Visierung, bzw. Das Korn, welches auf dem Schalldämpfer befestigt werden kann. Womöglich besonders sinnvoll für jene, die auch bei der Nachsuche nicht auf einen Schalldämpfer verzichten wollen.
Auffällig ist ebenfalls die Beschaffenheit der Oberfläche. Die matt/grünlich wirkende Oberfläche des Krontec OR 60 soll Lichtreflexe mindern, z.B. auch Mondlicht 😉… diese kann sich laut Hersteller durch Erhitzung und anschließende Abkühlung wohl leicht verfärben/anlaufen. Die so entstehende „Patina“ sei aber kein Makel oder gar Reklamationsgrund sondern ganz normal… im vorderen Bereich sind 5 Gummiringe um das Dämpfergehäuse gespannt. Ich vermute, diese sollen geräuschdämmend wirken, wenn man doch mal aneckt. Dort wird bei Bedarf auch die Fluchtvisierung angebracht.
Apropos Geräusch, darum geht es ja beim Schalldämpfer… die Dämmleistung ist (zumindest subjektiv) überragend. Im direkten Vergleich zu unserem zuvor genutzten 184er Hausken liegen da Welten zwischen. Der Vergleich ist aber auch wegen der Dimensionen nicht ganz fair.
Wir haben den Eindruck, dass er sich mindestens auf ähnlichem geräuschdämmenden Niveau bewegt, wie der dicke Titandämpfer aus dem 3D Drucker von Roedale.
Insgesamt ist der Krontec OR 60 Schalldämpfer eine absolute Empfehlung für diejenigen, die bereit sind, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, „der Gerät“ kostet so knapp €1.000,- in der 60er Ausführung. Das Unternehmen, welches sonst Präzisionsteile für den Formel-Rennsport baut, wirbt damit, dass der Schalldämpfer so gebaut wird, dass er ein Jägerleben hält. Vorsichtig zuversichtlich möchte ich dies bestätigen - er macht zumindest den Eindruck absoluter Robustheit.
Waidmannsheil
(PS: auf einigen Bildern ist die 50er Version zu sehen)
Kommentare
Ich finde ja, dass für ein so teures Produkt die Außenhülle ultra billig aussieht. Sieht man schon bei deinem ersten Foto...
Die Zentrierung muss für jedes Gewinde neu vorgenommen werden. Da ich Dämpfer auf mehreren Waffen nutze, fällt der Krontec für mich schon raus. Schaut man in die diversen Tests, hebt er sich auch nicht besonders durch eine gute Dämleistung hervor. Kann auch an der Dezentralität liegen. Die Gase können sich ja gar nicht so gut ausbreiten wie bei einem gleichmäßigen Dämpfer.
Er ist auch nicht komplett aus Titan und kostet dafür fast 1000€...
Aber man kanns ja mal ausprobieren ;-)
Ich besitze den Dämpfer auch für meine .375 H&H und bin damit sehr zufrieden. Einzig der komisich gold-grüne Farbton stört mich etwas. Habe mir schon überlegt, den Dämpfer mit Ceracote beschichten zu lassen