Moin moin Geartester,

ein weiterer Novize stellt sich ein und Euch den ersten Bericht vor.

So verfolge ich bereits seit längerem Berichte, Test und erfreue mich an immer wieder stimmungsvollen Fotos. Fast genauso lange habe ich überlegt, was zum Inhalt meines ersten Berichtes werden sollte, denn es scheint es sei bereits (fast) alles gesagt und geschrieben.

Genau aus diesem Grund stelle ich Euch heute eine Waffe vor die nur noch wenige Grünröcke jüngeren Baujahres kennen und führen werden. Es handelt sich um die Bockbüchsflinte Krieghoff Teck, welche in Ulm in klassischer Handarbeit gebaut worden ist.


Restauration & Umbau

In meinem Falle handelt es sich um ein Erbstück meines Großvaters. Eine Waffe die einfach „schon immer da war“. Leider hat es aufgrund nicht vorhandener Dringlichkeit eine gefühlte Ewigkeit gedauert bis ich das Projekt Renovation in Angriff nehmen und die Krieghoff Teck Bockbüchsflinte schließlich zu „meiner“ machen konnte. Der Gesamtzustand war nach Jahrzehnten intensiver Jagd entsprechend. Ein Foto des ursprünglichen Zustandes habe ich leider nicht mehr aber es sind wahrhaftig Welten...

So sieht das Ergebnis also aus.



Und um es kurz zu machen hier die Fakten des Umbaus:

Neuschäftung des Vorderschafts und Überarbeitung des noch vorhandenen und kaum geführten Hinterschafts

Tausch SEM gegen eine MAK Brückenschwenkmontage

Komplette Reinigung des Systems (Dichten war nicht nötig)

Brünierung der beiden Laufbündel BBF und BF

Anpassen der neuen Schaftkappe

Einbau des vorhandenen Einstecklaufs

Montage und einschießen des neuen ZF Zeiss V6



Die Krieghoff Teck im Detail

In den Händen halte ich nun eine, in meinen Augen äußerst formschöne, schlichte und klassische Waffe in neuwertigem Zustand. Sicherlich hätte das Schaftholz noch deutlich hochwertiger ausfallen können, doch wollte ich den originalen Zustand einigermaßen treffen und preislich hätte sich diese Option auch deutlich bemerkbar gemacht.

Aufgrund des Stahlsystems und des Einstecklaufs ist die Krieghoff Teck für eine schlanke Bockbüchsflinte mit 4,7 Kg recht schwer, was jedoch das Schießen mit der 7x65 deutlich angenehmer macht. Egal ob auf 50 oder 100 m liegen große (7x65) und kleine Kugel (5,6x50) nahezu deckungsgleich und sind gerade bei einer klassischen Waffe mit verlöteten Läufen eine angenehme Rückversicherung. Die Waffe ist insgesamt 108 cm lang, hat ein 63,5 cm Laufbündel und den altbekannte Doppelgreener oder auch Kersten Verschluss.

Ausgestattet ist die Waffe zudem mit einem zweiten Stecherabzug für den oberen Einstecklauf und den Krieghofftypischen kleinen Arabesken auf dem stählernen Systemkasten. Die Sicherung ist als Schieber auf dem Kolbenhals angebracht. Ein heute übliches Handspannersystem gibt es nicht, ist aber in meinen Augen auch nicht unbedingt notwendig – schon gar nicht bei einer so alten Waffe (Baujahr 1968).

Den Spannzustand der beiden Schlosse kann man an den Signalstiften erkennen und ertasten.

Montiert wurde mit der MAK Brückenschwenkmontage ein Zeiss V6 2-12x50 welches für meine Einsatzzwecke durchaus ausreichend sein sollte. Das Pendant aus Absam gefiel zwar deutlich besser, wäre aber bereits ohne Montage teurer als das komplett montierte Zeiss gewesen.

Die Kosten beliefen sich in einem Bereich, in dem auch eine (fast) neue Kombinierte aus den vereinigten CNC Werken Isny zu erstehen gewesen wären. Das aber will glücklicherweise nicht jeder.


Fazit

Ob eine Krieghoff Teck oder Ulm (Variante mit Seitenschlossen) eine Alternative zu moderneren Bockbüchsflinten vom Schlage Blaser und Merkel sein können ist in meinen Augen lediglich eine Frage des persönlichen Geschmacks und der Vorliebe. Mir ist eine – wenn auch alte – Waffe lieber, an der noch nahezu alles in reiner Handarbeit entstanden ist und an der „richtige“ Büchsenmacher gearbeitet haben.

Eingesetzt wird die Krieghoff Teck hauptsächlich für den Rehwildansitz und natürlich auf Fuchs und Waschbär.