Da ich täglich – oft auch mehrmals – im Revier unterwegs bin, hatte ich mich entschieden, für die Jagd ein eigenes Fahrzeug einzusetzen. Nicht nur das ständige Ein- und Ausladen der Jagdutensilien, bei mir mit der Gefahr verbunden, etwas Entscheidendes zu vergessen, sondern vor allem der Dreck und der Staub, den man unweigerlich ins Fahrzeuginnere bringt, liessen mich den Gedanken, das Alltagsfahrzeug auch im Revier zu nutzen, schnell wieder vergessen. 


Erfahrungen mit Suzuki Samurai und Jimny

Ein reines Jagdfahrzeug musste also her, und so habe ich erst einen Suzuki Samurai, dann einen Jimny, sehr gerne und täglich für die kurzen Fahrten ins und im Revier genutzt. Zum Zweisitzer umgebaut, bieten diese Fahrzeuge auch ausreichend Platz für den normalen Jagdalltag, besonders wenn man die Staumöglichkeiten durch einen Dachgepäckträger und einen Heckträger erweitert.

Das eingeschränkte Platzangebot macht sich jedoch schnell bemerkbar, wenn man beispielsweise mal mehrere Tage unterwegs sein oder etwas mehr Werkzeug mitnehmen möchte. Der Transport von Buchenholzteer, Kirrgut, Fallwild und insbesondere sperrigem Material für den Hochsitzbau ist immer mit sehr viel Aufwand verbunden.


Der Nissan Navara als optimales Jagdauto

Ein größeres Gefährt musste her, für längere Strecken geeignet, mit ausreichend Stauraum und am besten auch mit einer Ladefläche, auf der man mal – sozusagen ohne Rücksichte auf Verluste – Dinge transportieren kann, die man nicht im Wageninneren haben möchte. In Frage kam folglich nur ein Pickup mit einer ausreichend grossen und bequemen Kabine: meine Wahl fiel auf den Nissan Navara. Wie schon seine Vorgänger sollte auch der Nissan eine für meine jagdlichen Zwecke optimierte Ausstattung erhalten.


Folierung

Die Lackierung des Nissan – und auch die ab Werk angebotenen Farben – entsprachen nicht meiner Vorstellung. Mittels Car-Wrapping, einer kompletten Folierung des Fahrzeugs, sollte der Navara zum einen die gewünschte Optik erhalten, zum anderen sollte der Originallack mit der Folie gegen Kratzer und Steinschlag geschützt werden. Ich entschied mich für die Farbkombination Pinewood Green und Schwarz.


Die Ladefläche

Die Ladefläche wurde mit einer Kunststoffwanne ausgekleidet, auf der Ladefläche montierte ich eine Riffelblech-Box von Bross, in der ich das im Revier benötigte Werkzeug wasserdicht und sicher unterbringen kann. Um erlegtes Wild ohne großen körperlichen Aufwand und notfalls auch mal alleine auf die Ladefläche zu wuchten, nutze ich eine an einem massgeschneiderten Windenträger angebaute Winde und eine Laderampe.


Innenausbau

Im Innenraum hinter der vorderen Sitzreihe sollten ausser einer integrierten Hundebox auch die Waffe, diverse Werkzeuge, Jagdkleidung und Jagdzubehör in ausziehbaren Stapelboxen ihren Platz finden. Ich habe mich für Stapelboxen anstelle von fest eingebauten Schubladen entschieden, damit ich entsprechend dem Einsatzzweck mit verschiedenen Inhalten gefüllte Boxen schnell und einfach tauschen kann. So nimmt beispielsweise eine Box die Nachsuchenausrüstung auf, eine andere meine Hundeutensilien. Mehr Flexibilität geht kaum! Also habe ich die Rücksitzbänke und die dahinter befindliche Verkleidung entfernt und ein Rahmengestell aus 30x30 Aluprofilen B-Typ Nut 8 eingebaut. Zur Verbindung des Alugestelles mit dem Fahrzeug habe ich dabei die vorhandenen Aufnahmen der Rücksitze und Sicherheitsgurte genutzt.

Die unterste, über die gesamte Breite reichende Etage bildet einen 120 cm langen Einschub für die Waffe und die Rampe für den Hund – schliesslich hat die Box eine Einstiegshöhe von 90 cm. Die darüber liegenden Etagen sind mittig geteilt, so dass ich eine Tiefe von je 65 cm erhalte. Auf der Fahrerseite befindet sich über dem Waffeneinschub ein Auszug mit einer 17 cm hohen Stapelbox, die die wichtigsten Utensilien wie Fernglas, Gehörschutz etc. aufnimmt. Es folgt die Hundebox für meinen Deutsch-Drahthaar in den Massen 70 cm breit, 60 cm hoch und 65 cm tief. Die Türe und ein oberes Seitenteil sind mit Wellengitter, die anderen Seitenteile aus 8 mm starken Siebdruckplatten verblendet, die exakt in die Nuten der Aluprofile passen. Den Boden bildet eine 20 mm starke Siebdruckplatte. Kleiner Tipp: damit der feine Staub, den der Hund unweigerlich in die Box einträgt, nicht in die darunter befindliche Schublade gelangen kann, habe ich eine Silikonfuge eingezogen. Auf der Beifahrerseite sind über dem Waffenfach ein Auszug für eine 17 cm hohe Stapelbox sowie eine Hundebox für meinen Bayerischen Gebirgsschweisshund.


Um- und Anbauteile Außenseite

Nach einem kleinen Kontakt mit einem Bäumchen, der einen nicht unerheblichen Blechschaden hinterliess, habe ich mich entschlossen, die originalen Front- und Heckstossfänger gegen etwas Stabileres zu tauschen. Ausserdem bekam der Navara LED-Arbeitsleuchten, ein OME-Fahrwerk und einen Unterfahrschutz spendiert. Die ursprünglich gefahrenen General Grabber haben mich im Gelände nicht überzeugt, deshalb sind es nun die BF Goodrich All Terrain KO2 auf Dotz Dakar Stahlfegen geworden. Der optisch ansprechende, aber nutzlose Nissan-Dachträger wurde durch einen wesentlich sinnvolleren Frontrunner ersetzt, an dem ich vorne zwei Arbeitsleuchten und oben zwei Warnleuchten montieren liess.

Später kam noch die Betker Jagdkanzel auf den Dachträger des Navara. Ich kann die Kanzel in kürzester Zeit alleine und ohne Werkzeug aufbauen. Zusammengelegt benötigt sie kaum Platz und ich kann sie sogar als Lastenträger nutzen. Eine Runde durchs Revier fahren, die Windrichtung prüfen, nach Wildwechseln oder frischen Schadflächen Ausschau halten und eine geeignete Stelle anfahren.