Zu billig oder genau richtig?

Als ich vor 10 Monaten begonnen habe meine Jagdschein zu machen wusste ich, dass ich ein paar Scheine in die Hand nehmen muss, um mir Equipment für die Ausbildung zu holen. Neben Klamotten und anständigen Schuhen, stand schnell die Frage nach dem richtigen Gehörschutz auf dem Plan. Angesichts der Tatsache, dass wir jedes Wochenende auf dem Stand waren um Tontauben zu holen und das Büchsenschießen zu lernen, war es mir wichtig, nicht mit einem ungenügenden Gehörschutz aufzulaufen.


Praxiserfahrungen

Wir wollen ehrlich sein: Unterm Strich reichen die altbewährten Micky Mäuse, die man noch irgendwo im Keller liegen hat. Sie schützen meist bis ca. 28 dB und halten damit fast jedem Kaliber gut stand. Allerdings ist man meist nicht allein auf dem Stand und fängt sich dann und wann einen ungedämpften Knall, wenn man den Gehörschutz mal abnimmt. Ich glaube, dass wir über das "Lauscher zerschießen" hinweg sind und alle einen guten Gehörschutz zu schätzen wissen. Deswegen habe ich mich für einen Aktivgehörschutz entschieden, der permanent schützt.

Wie bei allem, kann man für die Dinger ordentlich Geld hinlegen – muss man aber nicht. Nach längerer Recherche habe ich bei Amazon für 55€, damals 75€, die sehr günstige Alternative von Howard Leight gefunden. Das Produkt kam, dank Prime, schnell an und wurde direkt am Folgetag auf dem Stand getestet. Es wirkt hochwertig verarbeitet, ist leichtgängig, verstellbar und liegt gut am Ohr an. Betrieben wird das Gerät mit zwei AAA Batterien, die eine Ewigkeit halten. Mittels eines Rades an der linken Muschel wird der aktive Gehörschutz eingeschaltet und, wie ein altes Radio, lauter oder leiser gedreht. Die nach vorn gerichteten Mikrophone nehmen alle Umgebungsgeräusche ungefiltert und sehr gut auf. Im Wald bieten sie sogar die Möglichkeit, die Umgebungsgeräusche derart zu verstärken, dass man 200m weiter den Bock nässen hört.

Allerdings sollte man nicht vergessen, dass man für 55€ lange kein Qualitätsprodukt à la 3M bekommt. Der Howard Leight Impact Sport Gehörschutz ist vor allem für Waidgenossen mit kleinem Kopf nicht unbedingt zu empfehlen, da die Ohrmuscheln nicht rund, sondern, warum auch immer, quadratisch sind und sich nicht an jede Kopfform gut anpassen. Zudem muss jedes Mal die gewünschte Lautstärke festgelegt werden, da der Gehörschutz keine Memory-Funktion aufweist. Ein letztes kleines Manko sind die Frequenzprobleme der Kopfhörer. Man kennt es, wenn ein Handy neben einem alten Lautsprecher liegt und dieser die typischen Sinustöne von sich gibt. Das passiert leider gelegentlich auch diesem Gehörschutz. Meine Empfehlung: Handy in den Flugmodus um ungestört zu jagen und die Frequenzen zu entfernen.

Wen das nicht stört, dem sei wärmstes zu diesem Gehörschutz geraten, denn er macht seinen Job wirklich gut. Alternativ gibt es in der nächst höheren Preisgruppe den Gehörschutz MSA Sordin (ca. 139€). Der liegt fester und besser an, hat eine Memory-Funktion und kein Problem mit den Mobilfunkfrequenzen.


Technische Daten

SNR: 25 dB

Abschaltautomatik: 4 Std.

Batterie: 2x AAA

Gewicht: 481g


Mein Fazit

Für jeden Jungjäger, der eine gute Lösung für den Stand und Ansitz benötigt ist der Howard Leight Impact Sport Gehörschutz Mittel der Wahl. Praktisch, kompakt, günstig und zuverlässig.

Kleines Extra:

Wer will, kann über einen 3,5mm Stereo-Input an der Rückseite des Gehörschutzes, sogar Musik o.ä. hören.

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