Vor circa einem Jahr bin ich von meiner bewährten Barnes TTSX 150 gr in 30-06 auf die Nosler E-Tip mit 168 gr umgestiegen. Hintergrund war der, dass ich ein Geschoß mit Tombak – Mantel wollte um ohne spezielles reinigen zwischen meiner Übungs- und Jagdmunition tauschen zu können. Dies funktioniert auch sehr gut mit meiner Waffe (Blaser R8), die Nosler schießt mit meiner günstigen S&B Übungsmunition für Stand und Schießkino ohne Probleme im Wechsel.
Auch die Präzision der Nosler E-Tip aus meiner Waffe ist mit der Barnes vergleichbar, ich war mit Ihr auch auf dem 300m Stand und konnte keine signifikanten Unterschiede der beiden Fabrikmunitionen feststellen.
Aus der Jagdpraxis und meiner subjektiven Empfindung bin ich aber leider mit der Wirkung des Nosler auf Wild im Durchschnitt nicht so zufrieden. Ich persönlich habe das Gefühl, dass das Geschoss etwas härter ist. Auf Schwarzwild wirkt die Munition wirklich toll, ich konnte damit dieses Jahr auch mein bis jetzt schwersten Keiler mit 95kg strecken, ohne Probleme.
Aber auf leichteres Wild wie Rehwild oder kleine Frischlinge, hatte ich gefühlt mehr Nachsuchen, auch bei ganz guten Schüssen. Vor allem wenn nicht direkt aufs Blatt oder Knochen geschossen wurde, ging das E-Tip Geschoß meist einfach nur durch und machte zwei fast gleich große Löcher. Daher denke ich, dass das Geschoß einfach etwas mehr Maße bzw. Weg im Wildkörper benötigt um aufzumachen. Hier würde vielleicht ein etwas leichteres Geschoss mit 150 gr und der daraus resultierenden höheren Geschwindigkeit die Wirkung auf leichteres Wild zum positiven verändern, aber leider gibt es das Nosler e-Tip in 30-06 nicht mit weniger als 168 gr als Fabrikmunition. Natürlich sind meine Beobachtungen und Erfahrungen nicht repräsentativ, sondern nur ein Eindruck aus einer Jagdsaison.
Trotz allem werde ich meine Munitionsbestände der Nosler jetzt noch voll aufbrauchen und mir dann nach einem anderen bleifreien Geschoss mit Tombak – Mantel suchen. Ich denke die absolute super Patrone gibt es eh nicht, aber es gibt noch einige am Markt, welche ich noch nicht getestet habe und vielleicht finde ich noch meine Eierlegendewollmilchsau.
Kommentare
Mich würde die genaue Bezeichnung der günstigen S&B Übungsmunition interessieren.
Danke im voraus!
S&B FMJ 124gr 30-06 im 50er Pack gibt es für unter 40 Euro im Handel. Schießt bei mir ganz gut.
Hallo Kai,
sehr guter Bericht, mit einem klaren Abschluss, was die Wirkung auf Rehwild betrifft. Natürlich kann eine Jagdsaison noch nicht als Referenz für die Stoppwirkung einer Patrone genommen werden, aber es kann eine erste Meinung gebildet werden. Bleifrei, Kipfer wird auf größeres Wild weltweit mit zufriedenstellend Wirkung eingesetzt, aber unser Rehwild ist, von starke Böcken abgesehen, meistens klein und zierlich. Das Geschoss, dass bei einem 11 kg Kitz hinter dem Blatt eine gute Wirkung zeigt, wird bei einer stärkeren Sau wohl hinter der Schwarte stecken bleiben. Ich zerwirke sehr viele Rehe im laufenden Jagdjahr und habe die Erfahrung gemacht, dass das Geschoss was das Rehwild am Platz bannt, meistens auch eine entsprechende große Wildbret Zerstörung mit sich bringt. Die Eierlegende Wollmilchsau wird es wohl nie geben.
Gruß und Waidmannsheil
Rolf
Versuche mal die Möller.
Für mich persönlich seit Jahren die eierlegende Wollmilchsau auf alles Wild und Entfernungen.
Danke für den Tipp mit der Müller Munition.
Da ich aber recht viel und gerne schieße ist auch der Preis ein wichtiges Kriterium für mich.
Daher kaufe ich eher amerikanische Hersteller und schieße mit der 30-06 und 308win Kaliber welche in großen Mengen, Auswahl und zu guten Preisen verkauft werden.
Schiesse die Geco Zero 👌
Dein Bericht ging um Wild und nicht um den Schießstand.
Üben kann man mit den Billigprodukten recht Gut, zuverlässig auf Wild kommt mir nur vernünftige Munition in die Büchse. Daher für mich die eierlegende Wollmilchsau.
Zum üben nehme ich 7,62x51 Behördenmunition in der Schüttschachtel zum Bruchteil vom Preis einer Hornetpatrone.
Ich schieße auch gerne viel Wild, für den Schießstand nehme ich die günstige S&B
Hast du mal die federal trophy copper probiert? 165grs in 30-06
Die Federal hat seit Herbst mein Vater in seiner R8, aber leider noch nicht viel erlegt damit seither. Die ersten Stücke sahen aber gut aus.
Ich schieße die in. 308 aus meiner sako. Präzision ist Loch in Loch. Bisher auf rehwild und Schwarzwild keine bis kurze fluchten bei Schüssen aufs oder hinters Blatt. Und kaum bis keine hämatome.
So waren auch die Erfahrungen von meinem Vater mit der Federal.
Ich werde sehr wahrscheinlich als nächstes mal die Hornady ETX versuchen, die ist zwar von der Geschossform her nichts für weitere Distanzen, aber für den Wald und Drückjagden könnte Sie ganz gut passen.
Mit der hatte ich schlechte Erfahrungen. Auch seitens der Präzision
Ich kann einen bescheidenen Beitrag zum E-Tip im Kaliber .30-06 liefern. Da es kurzfristig nur in 180grs verfügbar war, habe ich dieses vor Aufgang der Bockjagd gekauft. (Lieber wäre mir wg höherer Geschwindigkeit die 168grs Variante gewesen!)
Präzision aus meiner Sauer 202 spitzenmäßig! Wirkung bislang auf 5 Stk Rehwild mehr als zufriedenstellend. Alle Stücke hatten Kammertreffer, 3 Stücke lagen am Anschuss, 2 Stücke gingen 20-30 m. Schussdistanzen jeweils unter 100m im Wald. Wildbretschonung sehr gut. Kann nicht klagen!