Erfahrung spezielles Waldauto

Kai Schäffler
3 Min. Lesezeit

Ich wollte euch hier mal von meinen Erfahrungen mit einem speziellen Waldauto erzählen.


Hintergrund

Vor zwei Jahren nach der Geburt unseres zweiten Kindes, Stand der kauf eines neuen Familienautos (Auto meiner Frau) ins Haus. Da ich im normalen Alltag einen sehr sparsamen Golf fahre, der wenig geländetauglich ist, dafür aber die 40.000 – 50.000 km Fahrleistung im Jahr ohne Murren erträgt, sah in nun endlich die Chance auf einen Geländewagen in der Familie.

Das Budge für das neue Auto lag bei ca. 15.000 Euro, nach etwas Recherche im Internet musste ich aber leider recht schnell feststellen, dass es für dieses Budge keinen geeigneten Geländewagen gab der alle Wünsche meiner Frau und mir erfüllte.

So entstand die Idee zwei Autos zu kaufen einen Familien Van und ein richtiges Geländeauto. So kauften wir für 9000 Euro einen Mazda 5 mit Schiebetüren und 7 Sitzen für meine Frau und für den Wald einen 18 Jahre alten Nissan Terrano II mit Geländeausstattung für 2750 Euro von einem anderen Jäger.


Der Nissan Terrano II

Der Nissan hatte damals aber keinen TÜV mehr und war total verdreckt.

Nach einen professionalen Grundreinigung, 2qm Blech und neuen Bremsen hatte er aber wieder neuen TÜV. Die Gesamtkosten des Fahrzeuges beliefen sich dann auf ca. 3000 Euro wobei ich sagen muss das mein Vater KFZ Meister ist und wir die Reparaturen an mehreren Samstagen komplett selbst gemacht haben.


Vorteile eines Waldautos

Als Vorteile eines speziellen Waldautos bzw. Revierfahrzeug kann ich folgende nennen:

- Equipment (Fernglas, Wildwanne, Kirrmaterial, usw.) können immer im Auto verbleiben

- Es tut einem nicht so weh, wenn mal ein Ast einen Kratzer im Lack hinterlässt

- Der Ärger mit der Ehefrau wegen eines dreckigen Familienautos entfällt

- Durch die speziellen Geländereifen kommt man überall durch (nur nicht bei Schnee)

- Die Kinder fahren gerne mit dem Auto

- Hohe Anhängelast für das ziehen von Anhänger


Die Nachteile

Als Nachteile eines speziellen Waldautos kann ich folgende nenne:

- Steuer und Versicherung (ca. 550 Euro/Jahr) für ein drittes Fahrzeug

- Geländereifen nicht für längere Fahrten auf der Straße geeignet, 10 km in Revier sind aber kein Problem

Die MuD (Matsch und Dreck) Bereifung ist bei normalem Wetter und Regen super, es gibt in der Verbindung mit der Bodenfreiheit und den Sperren des Allradantriebs, fast keine Gasse welche nicht befahren werden kann. Nur bei Schnee sind die Reifen ein Graus, da man wegen den fehlenden Lamellen keine Seitenführung mehr hat, wenn das Profil voller Schnee ist (siehe Bilder).


Zusammenfassung

So was soll ich nun nach zwei Jahren sagen, natürlich ist es gesponnen drei Autos daheim stehen zu haben, aber ich will meinen Nissan nicht mehr missen und auch meine Kinder und Frau fahren sehr gerne und regelmäßig mit dem Auto durch die Gegend. Nicht alles was man macht ist rational, aber unser Waldauto hat schon seine Daseinsberechtigung und wird mich hoffentlich noch viele Jahre auf der Jagd begleiten bis uns eben der TÜV scheidet.

Kommentare

Wildfood_Selfmade
Spezialist
vor mehr als einem Jahr

Hallo Kai,
deine genannten Vorteile eines Revierfahrzeuges kann ich nur bestätigen.
Am Anfang bin ich mit meinem Hauptwagen ins Revier (Wald und Feld) gefahren.
Jeder kleine Ast, der den Wagen auch nur leicht berührte, tat in der Seele weh.
Ich bin mehrmals mit dem Bodenschweller aufgesetzt und kann dir noch 1000 andere Punkte nennen.
Ich kann mich an einer Situation noch sehr gut erinnern ^^
Bin morgens spontan zum ansitzen an die Waldkanne gefahren und dachte, da kommt eh nichts auf die Wiese. Und dann lief doch alles anders. Und was fehlte? Natürlich die Wildwanne und mein Wagen sag danach auch entsprechend aus. Nach der Aktion musste ein spezielles Revierfahrzeug her.
Als Revierfahrzeug habe ich aktuell einen Suzuki Jimny und bin mit dem Fahrzeug sehr zufrieden.
Der Heckträger, die Wildwanne und das ganze Revier-Werkzeug liegen dauerhaft im Fahrzeug bereit. Waidmannsheil und Gruß Christian

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