Hallo zusammen!

Schon einige Jahre stand er stets etwas vernachlässigt in meinem Waffenschrank: der gute alte Drilling von Wolf Suhl.

Damals zum Spottpreis aus einem Nachlass erworben und mit Glas und Montage versehen (er war nie geführt und nie montiert worden) kam er zwar einige Male mit ins Revier, jedoch wurden die Gelegenheiten seltener und seltener. Die Kaliber-Kombi .30-06 und 12/70 war zwar für meine jagdlichen Möglichkeiten mit viel Schwarzwild gut geeignet, aber wenn ich ehrlich zu mir war brauchte ich die Schrotläufe so gut wie nie. Daher wurde der Drilling mehr und mehr durch meine verschiedenen Repetierer verdrüngt und höchstens einmal zum winterlichen Fuchsansitz mitgenommen. Und selbst da schoss ich die meisten Füchse dann doch mit der Kugel.


Was fehlte, war ganz klar: ein Einstecklauf! Denn Füchse jage ich leidenschaftlich gerne. Allerdings konnte ich nur selten mal einen Balg verwerten, da ich ansonsten ausschließlich mit Hochwildkalibern auf sie jagte.

Also musste ein Einstecklauf für den Drilling her. Beim Gedanken, nun beim Sauansitz mit deutlich leiserem Knall ohne schlechtes Gewissen, Füchse schießen zu können, steigerte die Vorfreude auf die Wintersaison enorm! Und auf Krähen und Raubzeug wäre so eine kleine Kugel auch was Feines.


K&S Einstecklauf

Da meine Waffe noch ein klassischer Suhler Drilling alter Bauart mit Greener-Riegel und doppelter Laufhaken-Verriegelung ist, schieden alle Rehwild-tauglichen Kaliber leider aus. Also blieb eigentlich nur die gute .22 Hornet, oder?

Genau zu diesem Zeitpunkt im letzten Sommer las ich zum ersten Mal über die brandneue .17 Hornet. Je mehr ich recherchierte, umso begeisterter war ich. Umwerfende Wirkung auf Raubwild mit dem 20 grain V-Max Geschoss in der (damals einzigen verfügbaren) Superformance Laborierung von Hornady, extrem gestreckte Flugbahn bei einer V0 von 3.650 fps. (über 1.100 m/sec) und null Rückstoß bei relativ leisem Knall.

Ein kurzer Besuch beim Büchsenmacher und die Idee wurde in die Tat umgesetzt. Ein mündungslanger Einstecklauf von K&S im Kaliber .17 Hornet wurde bestellt und direkt bei Keller & Simman in meinen Drilling eingebaut. Etwas Verzögerung ergab sich leider dadruch, dass Hornady Lieferprobleme mit der neuen Munition hatte und die Nachfrage in der USA ebenfalls enorm war. Als dann jedoch endlich Munition verfügbar war, konnte es los gehen.


Praxiserfahrungen mit der .17 Hornet

Das Einschießen mit der gelang problemlos und die .17 Hornet schoss hervorrand mit der großen Kugel zusammen. Also raus ins Revier!!!

Der Fuchs kam leider nicht an diesem Septembermorgen. Aber Krähen waren im Revier und hatten noch keine Feder gekrümmt bekommen in diesem Jagdjahr. Das sollte sich jetzt ändern. Da saß auch schon eine auf einem kleinen Misthaufen. Raus aus dem Auto und auf dem Dach aufgelegt. Die Krähe hält auf ca. 90m aus und kippt im peitschenden Knall der .17 Hornet einfach um. Ein gelungener Start! Und als am gleichen Morgen noch eine Krähe auf gute 130m im Knall liegt, bin ich schon begeistert von dem Patrönchen.

Um es kurz zu machen: ich schoss mit der .17 Hornet seitdem natürlich auch einige Füchse. Die Wirkung der Partone mit dem V-Max Geschoss ist einfach top! Alle Füchse lagen zunächst am Anschuss. Lediglich zwei rappelten sich noch einmal auf um dann nach max 10 Metern zu verenden. Davon hatte eine starke Fähe einen sehr schlechten Treffer direkt vor den Keulen im Gescheide. Sie schnütte flott im mondlicht über eine weide, verhoffte auf mein Mäuseln und zog genau in der Sekunde wieder an, als ich den Finger krümmte. Ich rechnete aufrund des schlechten Abkommens und des dumpfen Kugelschlages mit einer üblen Nachsuche, doch die Fähe lag wie gesagt im Feuer, um sich nochmal zu berappeln und dann 10 Meter vom Anschuss zu verenden. Seit diesem Erlebnis weiß ich um die enorme Schockwirkung des Varmint-Geschosses in der .17 Hornet und vertraue der Patrone fast blind!

Auch auf größere Distanzen zeigte sie sich von der besten seite. Ein Jungfuchs im Juni diesen jahren lag auf gelaserte 158m wieder mal im Feuer. Natürlich sollte es nicht zu windig sein, wenn man mit diesem 1,1 Gramm Geschoss auf solche Distanzen schießt.


Zusammenfassung

Also für alle, die am .17 Hornet Kaliber interessiert sind, kann ich zusammen fassen: sie macht einfach nur riesig Spaß zu schießen und hat mich bislang in ihrem Haupt-Einsatzgebiet au Füchse und Raubzeug voll überzeugt!


Waidmannsheil