Horrido liebe Geartester.
Vor allem als Frau „verliebt“ man sich öfters einmal in
schöne Dinge. Ich habe mich auf der IWA 2016 in das neue Helia von Kahles
verguckt. Nun passiert das manchen Frauen eher bei Schuhen, bei mir war es nun
mal dieses Pirschglas. Es fiel mir einfach optisch so sehr ins Auge dass ich es
letztendlich haben musste.
Zunächst ein paar der technischen
Daten:
Vergrößerung: 8
Objektivdurchmesser: 42mm
Austrittspupillendurchmesser: 5mm
Dämmerungszahl: 18,33
Lichttransmission: 86,9%
Dioptrieausgleich +/-
4dpt
Wasserdicht: 1m
~5min
Funktionstemperatur: -10
- +50 C°
Höhe x Breite x Tiefe 150mm
x 127mm x51mm
Gewicht: 750gramm
Garantie: 11
Jahre
In der Praxis:
Schon auf der IWA fiel mir beim kurzen durchschauen auf,
dass die Farbgebung und Schärfe des Glases wirklich bemerkenswert sind. Als ich
es endlich zu Hause in den Händen hielt, bestätigte sich dieser erste Eindruck.
Auch die Randschärfe fällt einem beim durchsehen positiv auf, bei den meisten
Gläsern sind die Ränder ja doch sehr unscharf. Dies ist hier keineswegs der
Fall.
Mir persönlich gefällt wirklich die äußerliche Farbgebung
des Helia wirklich gut. Nicht nur der Braunton des Glases fällt zwischen
anderen Pirschgläsern, die ja meist schwarz sind auf, auch der Trageriemen, der
in Leder und Loden gefertigt ist, sowie die Abdeckungen sind einfach wirklich
schon. Das Ganze hat also nicht nur einen sehr natürlichen „Look“, sondern ist vor
allem auch nahezu geräuschlos. Das macht das Glas für die Pirsch und (in meinem
Fall) Bogenjagd optimal. Bei den meisten Gläsern hat man Plastikabdeckungen,
die einfach nun einmal etwas klappern, wenn sie an ein anderes Teil stoßen. Das
hat man hier schlicht nicht. Auch sind die Lodenabdeckungen für die Linsen mit
einem Handgriff entfernt und schützen gut vor Feuchtigkeit. Leider muss ich
gestehen, dass das Loden im Trageriemen zwar optisch schön ist, und auch von
der Form für den Tragekomfort toll ist, allerdings ist es nichts für zarte Damen-Haut.
Ich hatte, als es wärmer war den Trageriemen direkt auf der Haut und hier
kratzte es doch schon ein klein wenig. Im „normalen“ Gebrauch fällt dies aber überhaupt
nicht auf, da man ja selten ohne Jacke oder Kragen auf der Jagd ist.
Insgesamt greift sich das Glas auch sehr gut. Es ist sehr
leicht und super ausbalanciert.
Nun bleibt die Frage: Warum ein 8x42 Glas kaufen? Habe ich
doch ein 8x56 im Schrank?! Ich muss sagen, dass ich gezielt ein Glas gesucht
habe, was ich wirklich IMMER mitnehmen kann. Mein 8x56 ist da einfach zu groß
und zu schwer. Für Bogenjagd, Hundespaziergänge oder die Pirsch reicht da ein
kleineres Glas vollkommen für meine Zwecke aus. Aber man ist ja neugierig und
daher habe ich das Helia auch mal mit auf den Abendansitz genommen. Wie schon
beschrieben hat es mich in Randschärfe und Bildgebung ja schon überzeugt, auch
das Sehfeld ist für so ein kleines Glas recht weit. Endgültig für sich gewonnen
hat mich das Kahles aber in der Dämmerung. Ich hatte das 8x56 dabei,
schließlich wollte ich mir ja nichts entgehen lassen und mich hat auch ein
direkter Vergleich sehr interessiert. Hier überraschte mich das Helia, da es
auch in der Dämmerung wirklich noch gut nutzbar ist. Und zwar wirklich deutlich
besser als ich erwartet hätte.
Fazit:
Nicht nur durch das ansprechende Design fällt dieses Glas wirklich
auf. Das Helia wirkt durch Loden-und Leder, sowie durch die Farbgebung sehr
natürlich. Aber es überzeugt auch Qualitativ! Die Randschärfe fällt einem schon
beim durchsehen direkt auf, das Gewicht und Größe spricht für sich und
verleitet dazu das Glas auch einmal mehr mit zu nehmen. Ist man einmal doch
länger unterwegs und es dämmert, leistet es auch hier noch gute Dienste.
Alles in allem ist es mein liebster Begleiter, nicht nur auf der Pirsch,
sondern auch gerne mal auf einem normalen Hundspaziergang.
Der Verkaufspreis des Helia 8x42 liegt bei 970€. Das
Fernglas sollte es bei all den Fachhändlern geben, die von der RUAG Deutschland
beliefert werden (http://www.kahles.at/de/kontakt/#haendlerweltweit).
Kommentare
Nicht nur Für Damen etwas, hab es seit 2 Wochen auch bei mir im Rucksack liegen. Super. Mein MINox 8x56 wird zum Sauen Nachtansitz verbannt.
Endlich mal ne Jägerin mit Tattoos *.* hammer bild :)
Hey @Geronimo danke für die Blumen ;) Das jagdliche Tattoo fehlt zwar noch aber das kommt. Hehe. Ich hoffe der Bericht hat aber auch gefallen und nicht nur das Bild ;) LG
Hallo @CarlosSparyhawk Das ist ja schön, dass wir die gleiche Erfahrung gemacht haben. Mein Minox ist derzeit auch nur für die Sauenjagd mit dabei.
Klar der Bericht auch :P
Hi @Huntress! Toller Bericht und super Bilder.
Da ich bisher noch kein Kahles Fernglas in der Hand hatte: wo sind die in etwa qualitativ einzuordnen? Kommen die an die "großen Drei" ran?
Auf jeden Fall optisch ein sehr ansprechendes Glas. Viel Spaß damit!
Hallo @Jagderfinder
Also ich finde, dass die kahles Produkte definitiv oben mitspielen. Leider kann ich das nicht ganz so objektiv beurteilen, da ich nur mit einem Minox und einem älteren Swaro vergleichen kann. Sonst hatte ich noch ein Leica Pirschglas zu testen, das war sehr vergleichbar von der Qualität....Nur vom Preis her nicht ;)