Das Kahles Helia Fernglas 8x42

Katharina M. Longrange
6 Min. Lesezeit

Horrido liebe Geartester.

Vor allem als Frau „verliebt“ man sich öfters einmal in schöne Dinge. Ich habe mich auf der IWA 2016 in das neue Helia von Kahles verguckt. Nun passiert das manchen Frauen eher bei Schuhen, bei mir war es nun mal dieses Pirschglas. Es fiel mir einfach optisch so sehr ins Auge dass ich es letztendlich haben musste.


Technische Daten

Zunächst ein paar der technischen Daten:

Vergrößerung: 8

Objektivdurchmesser: 42mm

Austrittspupillendurchmesser: 5mm

Dämmerungszahl: 18,33

Lichttransmission: 86,9%

Dioptrieausgleich +/- 4dpt

Wasserdicht: 1m ~5min

Funktionstemperatur: -10 - +50 C°

Höhe x Breite x Tiefe 150mm x 127mm x51mm

Gewicht: 750gramm

Garantie: 11 Jahre


In der Praxis

Schon auf der IWA fiel mir beim kurzen durchschauen auf, dass die Farbgebung und Schärfe des Fernglases wirklich bemerkenswert sind. Als ich es endlich zu Hause in den Händen hielt, bestätigte sich dieser erste Eindruck. Auch die Randschärfe fällt einem beim durchsehen positiv auf, bei den meisten Gläsern sind die Ränder ja doch sehr unscharf. Dies ist hier keineswegs der Fall.

Hier kann man in etwa die gute Randschärfe erkennen.  Fotos durch das Glas gehen also offensichtlich auch sehr gut ;)


Mir persönlich gefällt wirklich die äußerliche Farbgebung des Helia wirklich gut. Nicht nur der Braunton des Fernglases fällt zwischen anderen Pirschgläsern, die ja meist schwarz sind auf, auch der Trageriemen, der in Leder und Loden gefertigt ist, sowie die Abdeckungen sind einfach wirklich schon. Das Ganze hat also nicht nur einen sehr natürlichen „Look“, sondern ist vor allem auch nahezu geräuschlos. Das macht das Fernglas für die Pirsch und (in meinem Fall) Bogenjagd optimal. Bei den meisten Gläsern hat man Plastikabdeckungen, die einfach nun einmal etwas klappern, wenn sie an ein anderes Teil stoßen. Das hat man hier schlicht nicht. Auch sind die Lodenabdeckungen für die Linsen mit einem Handgriff entfernt und schützen gut vor Feuchtigkeit. Leider muss ich gestehen, dass das Loden im Trageriemen zwar optisch schön ist, und auch von der Form für den Tragekomfort toll ist, allerdings ist es nichts für zarte Damen-Haut. Ich hatte, als es wärmer war den Trageriemen direkt auf der Haut und hier kratzte es doch schon ein klein wenig. Im „normalen“ Gebrauch fällt dies aber überhaupt nicht auf, da man ja selten ohne Jacke oder Kragen auf der Jagd ist.

Insgesamt greift sich das Fernglas auch sehr gut. Es ist sehr leicht und super ausbalanciert.

Hier sieht man gut nicht nur den Eingriff, sondern auch den Dioptrinausgleich. Auch die Okulare lassen sich sehr einfach und nicht zu leicht- oder zu schwergängig einstellen.


Warum ein ein 8x42 Fernglas?

Nun bleibt die Frage: Warum ein 8x42 Fernglas kaufen? Habe ich doch ein 8x56 im Schrank?! Ich muss sagen, dass ich gezielt ein Fernglas gesucht habe, was ich wirklich IMMER mitnehmen kann. Mein 8x56 ist da einfach zu groß und zu schwer. Für Bogenjagd, Hundespaziergänge oder die Pirsch reicht da ein kleineres Fernglas vollkommen für meine Zwecke aus. Aber man ist ja neugierig und daher habe ich das Helia auch mal mit auf den Abendansitz genommen. Wie schon beschrieben hat es mich in Randschärfe und Bildgebung ja schon überzeugt, auch das Sehfeld ist für so ein kleines Fernglas recht weit.

Endgültig für sich gewonnen hat mich das Kahles aber in der Dämmerung. Ich hatte das 8x56 dabei, schließlich wollte ich mir ja nichts entgehen lassen und mich hat auch ein direkter Vergleich sehr interessiert. Hier überraschte mich das Helia, da es auch in der Dämmerung wirklich noch gut nutzbar ist. Und zwar wirklich deutlich besser als ich erwartet hätte.


Fazit

Nicht nur durch das ansprechende Design fällt dieses Fernglas wirklich auf. Das Kahles Helia wirkt durch Loden-und Leder, sowie durch die Farbgebung sehr natürlich. Aber es überzeugt auch Qualitativ! Die Randschärfe fällt einem schon beim durchsehen direkt auf, das Gewicht und Größe spricht für sich und verleitet dazu das Fernglas auch einmal mehr mit zu nehmen. Ist man einmal doch länger unterwegs und es dämmert, leistet es auch hier noch gute Dienste. Alles in allem ist es mein liebster Begleiter, nicht nur auf der Pirsch, sondern auch gerne mal auf einem normalen Hundspaziergang.

Der Verkaufspreis des Helia 8x42 liegt bei 970€. Das Fernglas sollte es bei all den Fachhändlern geben, die von der RUAG Deutschland beliefert werden (http://www.kahles.at/de/kontakt/#haendlerweltweit).

Kommentare

Carlos Sparyhawk
Neuling
vor etwa 8 Jahren

Nicht nur Für Damen etwas, hab es seit 2 Wochen auch bei mir im Rucksack liegen. Super. Mein MINox 8x56 wird zum Sauen Nachtansitz verbannt.

Ron Mayer
Neuling
vor etwa 8 Jahren

Endlich mal ne Jägerin mit Tattoos *.* hammer bild :)

vor etwa 8 Jahren

Hey @Geronimo danke für die Blumen ;) Das jagdliche Tattoo fehlt zwar noch aber das kommt. Hehe. Ich hoffe der Bericht hat aber auch gefallen und nicht nur das Bild ;) LG

vor etwa 8 Jahren

Hallo @CarlosSparyhawk Das ist ja schön, dass wir die gleiche Erfahrung gemacht haben. Mein Minox ist derzeit auch nur für die Sauenjagd mit dabei.

Ron Mayer
Neuling
vor etwa 8 Jahren

Klar der Bericht auch :P

vor mehr als 7 Jahren

Hi @Huntress! Toller Bericht und super Bilder.
Da ich bisher noch kein Kahles Fernglas in der Hand hatte: wo sind die in etwa qualitativ einzuordnen? Kommen die an die "großen Drei" ran?
Auf jeden Fall optisch ein sehr ansprechendes Glas. Viel Spaß damit!

vor mehr als 7 Jahren

Hallo @Jagderfinder
Also ich finde, dass die kahles Produkte definitiv oben mitspielen. Leider kann ich das nicht ganz so objektiv beurteilen, da ich nur mit einem Minox und einem älteren Swaro vergleichen kann. Sonst hatte ich noch ein Leica Pirschglas zu testen, das war sehr vergleichbar von der Qualität....Nur vom Preis her nicht ;)

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