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Das Fernglas ist tot, es lebe das Fernglas!
Von Mittelgebirgsjäger am 11. Mai 2022

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Die Jagd mit Wärmebildgeräten hat vieles verändert. Die Schussabgabe wird sicherer, das Ansprechen wird waidgerechter, die Jagd wird effizienter und störungsärmer und man selbst wird erfolgreicher. Jagen mit Wärmebild-Spottern - insbesondere in strukturreichen Waldgebieten - ist ein echter Quantensprung. Deswegen hat das gute, alte 8x56 bei mir in den letzten Jahren ein trauriges Dasein gefristet. Manchmal blieb es sogar daheim… Spotten mit der Wärmebildkamera, der Rest geht mit dem Zielfernrohr.


Warum noch ein Fernglas?

Nun ist es aber so, dass man mit der Wärmebildkamera zwar jede Wärmequelle, auch auf weiteste Entfernungen, erkennen kann aber manchmal unwissend bleibt: Ist dieser rote Punkt dahinten ein Vogel oder vielleicht doch ein Lauscher, der wackelt? Ist es ein von der Sonne erwärmter Baumstumpf oder eine Sau, die sich im Kessel ausruht? Sukzessive steigt das Erfahrungswissen über Formen und mit abfallender Temperatur am Abend steigt die Klarheit des Bildes - aber manchmal reicht auch das nicht.


Die richtige Vergrößerung

Anfangs habe ich dann ganz klassisch mit dem Nachtglas versucht nachzusehen, aber das 8x56 kommt hier ziemlich schnell an seine Grenzen: Die Entfernungen sind regelmäßig zu groß. Im nächsten Schritt nimmt man die große Vergrößerung des Zielfernrohrs und versucht zu spekulieren, was da nun im Gestrüpp verborgen ist - aber auf Dauer ist das auch keine richtige Lösung (vor allem nicht für die Haltung). Mit einem Spektiv war ich auch nicht glücklich geworden und erst recht wollte ich es nicht die ganze Zeit herum schleppen. Irgendwann stolperte ich bei eBay-Kleinanzeigen über ein gebrauchtes 16x42 Fernglas. Genau das Richtige für meinen Wunsch, am Tage mehr zu sehen.

Auf diesem Foto kann man mit dem Wärmebildgerät zwei Rehe erkennen. Sauberes Ansprechen ist mit dem 8x56 aber nahezu nicht möglich, da es gerade im hinteren Bereich sehr weite Distanzen sind. Mit dem 16x42 konnte ich Ricke und Jährling einwandfrei erkennen. Ein Schuss in diesem schwierigen Umfeld ist nur unter Idealbedingungen möglich - bei mir hat es nicht gepasst.


Mein Fazit

Ich bin mit dem Kauf rundum zufrieden und muss im Fazit klar sagen, dass ein schweres 8x56 seine Daseinsberechtigung verloren hat - mit einem kleinen, leichten Pirschglas mit hoher Vergrößerungsleistung wird die Ansitzjagd definitiv bereichert.

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Kommentare

Monchichi
Monchichi

Danke für den Bericht, bei mir ähnlich. Ich bin von einem schweren 8x56 auf ein leichte und kompaktes 10x42 gewechselt und bin total zufrieden.

Mittelgebirgsjäger
Mittelgebirgsjäger

Danke für den Kommentar. Die 10fache Vergrößerung wäre mir zu wenig gewesen, aber das Gewicht spielt auf jeden Fall auch eine Rolle.

Totto
Totto

Tagsüber wird das mit dem 16fach bestimmt klappen, in der Dämmerung im letzten Büchslicht sehe ich ein 8x56 auf Schussentfernung deutlich im Vorteil. Und die Rehlein ziehen oft sehr spät.
Zum entdecken Wärmebild zum ansprechen das 8x56.
Wenn es bei uns um Gehörnansprache auf wirklich weite Entfernungen geht (Bestätigung von Abschussböcken) nutzen die meisten ein Spektiv. Das erspart auch die Wackelei beim FG mit großen Vergrößerungen.
Aber egal, jeder so wie es bei seiner Jagd am besten passt.

Wmh
Totto

Mittelgebirgsjäger
Mittelgebirgsjäger

Hallo Totto, danke für den Kommentar. Klar, ein 16x42 hat in der Dämmerung absolut Schwächen, das hätte ich vielleicht für eine Gesamtbetrachtung noch ergänzen sollen. Habe aber auf der Waffe ein 56er Glas, so dass ich in der Dämmerung nicht aufgeschmissen bin und es mir daher nicht sofort eingefallen ist.

WMH

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