Hallo und Waidmannsheil,

wir vom Jagd-Team Nordschleswig konnten den Krähenlocker aus der Lockschmiede ausgiebig in der Praxis testen und Erfahrungen sammeln die wir mit euch teilen möchten.


Der richtige Ton entscheidet

Aufgrund der immer größeren Beliebtheit der spannenden und erfolgreichen Jagd auf Krähen gibt es mittlerweile eine sehr große Auswahl an Krähenlockern. Die meisten Krähenlocker sind aus Acryl, Kunststoff oder Gummi gefertigt und werden zum größten Teil aus den USA nach Deutschland importiert.

Die Tonlage ist im Allgemeinen auf die amerikanische Krähe abgestimmt, welche nahezu den gleichen Ruf jedoch in einer wesentlich höheren Tonlage von sich gibt. Benutzt man einen dieser Locker bei der Krähenjagd hier in Europa wird man schnell feststellen, dass der Ruf auch durch den geübten Bediener nie auf die Tonlage gebracht wird, der für unsere heimische Krähe natürlich wäre. Diese Tatsache birgt das Risiko, dass die Krähe den stetig zu hohen, unnatürlichen Lockruf sehr schnell mit der Gefahr verknüpft und so das Lockbild des Jägers meidet.

Die ersten Male wird der Jäger kaum einen Unterschied bezüglich des Verhaltens der Krähen feststellen, doch wer die Krähen langfristig und nachhaltig effizient bejagen möchte wird bald merken, dass der Erfolg nachlässt. Für die europäische Krähe gab es bislang nur den Krähenlocker von dem Belgier Sam Neyt, gefertigt aus Afrikanischem Rosenholz, sowie den Rottumtaler Krähenlocker von Klaus Demmel aus Hirschhorn.


Der Lockschmiede Crow Call im Detail

Seit Anfang dieses Jahres gibt es einen neuen Krähenlocker auf dem Markt. Er stammt aus der Lockschmiede von Nils Kradel (www.lockschmiede.de). Das Konzept der Lockschmiede ist so einfach wie genial: „ Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt?“. Hochwertige Locker auf unser heimisches Wild abgestimmt, aus heimischen Ressourcen, so lautet das Motto der Lockschmiede.

Der Locker wird aus europäischem Nussbaum, welches von regionalen Lieferanten kommt gefertigt, in Handarbeit gedrechselt, geschliffen und mit Öl und Hartwachs veredelt und somit witterungsbeständig gemacht. Des Weiteren lässt Nils Kradel jedes Jahr einen Baum pflanzen, um für die Nachhaltigkeit des Rohstoffes Holz zu sorgen.


Der Locker im Test

Der Krähenlocker aus der Lockschmiede kam in einem kleinem Jutebeute, welchem eine ausführliche Bedienungsanleitung beilag. Der Locker war sehr sauber verarbeitet und mit einer Umhänge Kordel versehen. Da ich schon diverse Krähenlocker besitze, fiel es mir nicht schwer den Ruf der Krähe zu erzeugen. Ich war sehr erstaunt wie wenig Luft ich benötigte und wie schnell der Locker ansprach.

Auch ein Abbrechen des Rufes gegen Ende trat nicht auf, welches ich von den amerikanischen Lockern gewohnt war, die nur mit einem enormen Luftdruck bis zum Ende des Rufes zu bespielen waren. Trotz des anfänglich sehr zufrieden stellenden und sehr realistischen Klangs, übte ich vor dem ersten Feldeinsatz zu Hause, um zu sehen was aus dem Locker alles herauszuholen war.

Vom tiefen bis zum hohen Ruf der Krähe waren sämtliche Variationen möglich. Auch der aufgeregte Hass-Ruf (welcher nicht bei der Jagd mit dem freundlichen Lockbild verwendet werden sollte) klang sauber und sehr realistisch. Des Weitern lässt sich der recht hohe Kontaktlaut der Dohle sehr gut nacharmen.

Diesen Ruf setze ich gerne ein wenn sich Dohlen in der Nähe befinden um diese länger für das Lockbild zu interessieren, da die auf- und abfliegenden Dohlen hervorragende Lockvögel für die Krähen sind. Wichtig wie bei jedem Krähenlocker ist es auch bei dem Locker der Lockschmiede, die Luft nicht mit den Wangen zu erzeugen, sondern die Luft über das Zwerchfell in den Locker zu drücken. Die Betonung liegt hier wirklich auf drücken und nicht auf pusten.

Interessant wurde es als ein Jagdkollege, der noch recht wenig Erfahrung in dem Umgang und Bespielen von Lockern hat und sonst auch wenig „musikalisch“ ist, den Krähenlocker aus der Lockschmiede das erste Mal in die Hand nahm und sich versuchte. Er schaffte es tatsächlich nach kurzer Zeit sehr klare und realistische Lockrufe aus dem Locker hervorzubringen, was mich sehr überraschte.

Im ersten Feldeinsatz nutzte ich den Krähenlocker der Lockschmiede und Sam‘ Crow Call um beide mit einander zu vergleichen. Um es kurz zumachen wanderte mein bis dahin favorisierte „Samy“ zurück in die Tasche und der Lockschiede Krähenlocker blieb. Aufgebaumte Krähen die das Lockbild aus der Entfernung beobachteten konnten schnell überzeugt werden, sowie Krähen die nach dem Schuss abdrehten konnten noch einmal zurückgeholt werden. Ein gezielter Einsatz des Locker’s ist wie bei jedem Locker der Schlüssel zum Erfolg.


Fazit

Der Krähenlocker Crow Call aus der Lockschmiede besitzt einen außerordentlich realistischen Klang der europäischen Aaskrähe und ist auch für Anfänger leicht und nach kurzer Zeit zu bespielen. Wer etwas mehr Erfahrung mit dem bespielen von Lockern hat, kann auf die große Variationsbreite von Lockrufen und Tonhöhen des Locker's zurückgreifen. Der Krähenlocker kann von sehr tief bis sehr hoch, über verschiedene Winkelstellungen zum Mund gespielt werden.

Der Lockschmiede Crow Call spricht sehr schnell und ohne großen Luftdruck an und hält das Kraaaa-Kraaaa-Kraaaa immer sauber bis zum Ende durch. Der Krähenlocker kostet ca.35 € und für ein handgefertigten Krähenlocker der Premiumklasse, empfinden wir den Preis als absolut gerechtfertigt und gut investiert.

Der Krähenlocker hat das Jagd-Team Nordschleswig und mich sehr beeindruckt. Persönlich überzeugte mich die Variabilität, sowie die einfache Art und Weise den Locker zu bespielen. Die Verarbeitung war sauber und der Locker liegt angenehm in der Hand. Der Lockschmiede Krähenlocker ist mein neuer „Crow-Call-Favorit“ geworden. Auch finden wir die Idee und das Konzept der Lockschmiede sehr gut und sind gespannt was Nils Kradel als nächstes Entwickelt (www.lockschmiede.de).

Allzeit guten Anflug und Waidmannsheil