Hallo miteinander,

seit etwas über einem Jahr beschäftige ich mich mit verschiedenen Varianten des mobilen Ansitzes.

In dem Revier, in dem ich auf die Jagd gehe, gehe ich inzwischen seit vielen Jahren. So hat es eingeschlichen, dass

a) die Sitze immer an den selben Stellen stehen

b) ich immer auf die selben Sitze ging,

Um den entgegen zu wirken und inspiriert von den Amerikanern, die diverse Blinds verwenden, habe ich mich auf die Suche nach der besten Kombination für mich gemacht.

In der Vergangenheit saß/stand ich bereits an verschiedenen Stellen, meist jedoch ohne gewünschten Erfolg.


Testumfang

Getestet habe ich den

- Hunting-Blind-Klassiker "Ameristep Doghouse",

- einen selbst zusammengestellten Tarnstand,

- und den Klappbock nach Klaus Demmel.


Einen Sitzsock hatte ich bereits.

Nun musste ein neuer Schießstock her. Ich hatte ein Einbein und habe dies ungern benutzt. Also entschied ich mich für ein Dreibein. Der Primos, den man zur Zeit überall sieht, war zu der Zeit nicht lieferbar, so entschied ich mich für einen von Decoy mit Schnellverschlüssen. Von diesem war ich von Anfang an begeistert, habe ihn immer im Auto und nehme ihn außerdem gerne zur Pirsch mit.

Dann bestellte ich mir Hidepols.

Tarnnetzt hatte ich noch verschiedene, und so richtig entschlossen, wie ich den Tarnstand bauen wollte, war ich auch noch nicht. Das Internet ist voll von Anleiten für Stände für die Krähenjagd, aber das brauchte ich ja nicht. Mir ing es um Fuchs, Rehwild, Schwarzwild.

Zuvor hatte ich einen Fuchs mehrer male nicht bekommen, da er stets jenseits der 250m Marke vor dem Sitz rumlief. Die Gelegenheit meinen neue, erst wenige Tage alte Ausrüstung zu testen.

Ich saß vielleicht 30 Minuten, dann hatte sich die nagelneue Ausrüstung und der Tarnstand bereits bewährt!

Mit den Tarnnetzten usw. war ich aber nicht zufrieden, und inspieriert von den Krähenständen hätte ich ja unmengen aufbauen müssen.


Das Ameristep Doghouse

Also bestellte ich mir das Ameristep Doghouse.

Diese Tarnzelt macht einen sehr hochwertigen Eindruck und ist schnell auf- und abgebaut. Großer Vorteil ist, dass man auch vor Wind und Regen geschützt ist. Die Konstruktion hat mich jedoch nicht überzeugt, weshalb ich sie wieder zurückgeschickt habe.

Das Dach muss aufgebaut werden, da es ansonsten im Inneren durchhängt und stört.

Außerdem waren die Fenster zu niedrig, sodass ich nur im 30m-Radius den Boden gesehen habe. Um mit der Büchse einen 100m-Radius bedienen zu können, muss man schon sehr niedrig sitzen, so ungefähr 40 cm.

Ich glaube, dass Zelt ist insbesondere dann gut, wenn man mit der Flinte Truthähne oder mit dem Bogen jagt- eben auf kürzerer Entfernung. Die Fenster haben eine Höhe von nur 83 bis 118 cm! Ich musste mich sitzend trotzdem noch "ducken", um alles zu sehen.

Also, Tarnzelt zurück, und den Klappbock nach Klaus Demmel.


Der Klappbock nach Klaus Demmel

Dieser Klappbock lässt sich relativ bequem tragen und bietet durch die Konstruktion einen gewissen Komfort, da er neben der Waffenauflage auch eine Auflage für den Ellenbogen bietet. Trotzdem ist er bei mir nur auf Platz zwei: bei uns ist das Gelände nicht ebenerdig, sondern hügelig. Es muss also häufig hang aufwärts oder -abwärts geschossen werden. Gerade bei Hang-aufwärts ist die Auflage dann zu niedrig. Die vermeintlich ezusätzliche Sicherheizt der Ellenbogenauflage wird dadurch bei mir zunichte gemacht, dass ab der relevanten Entfernung die Gewehrauflage zu niedrig ist.

Er lässt sich gut links tragen, Waffe rechts, Sitzstock auf dem Rücken. Allerdings klappert das manchmal. Dafür ist er echt schnell und leise aufgebaut. Insgesamt ist mir aber die Auflage zu unflexibel.


Der Eigenbau

Inzwischen hatte ich mir nach und nach mein Tarnschirm-Bau-Material vervollständigt, zumindest meinte ich das alles haben zu müssen: verschiedene Tarnnetzte, Hidepols, Klammern, Querstreben.

Das meiste davon ist überhaupt nicht nötig- nachdem ich verschiedene Konstruktionen und Tarnnetzte ausprobiert habe, hat sich herausgestellt, dass eine einfache Wand, bestehend aus 3 Hidepols und Ultraleicht Tarnnetz Woodland, 1,4x3m, völlig ausreicht.

Dabei baue ich eine Wand, die Höhe so, dass ich bequem darüber hinweg schießen kann, und lege das Netz oben doppelt (höhe meistens nur 1,2m). Oben hake ich das Netz in die Gabeln der Hidepols, unten kommt eine Schlaufe durch den Fußtritt der Hidepols. Dazu den Schießstock, an den die Waffe mit Riemen gehängt wird. Fertig.

Die Wand sollte vor einen dunklen Hintergrund gestellt werden, sodass sich die Silhouette nicht gegen den Horizont abhebt. Tarnkleidung ist nicht notwendig- auch so zieht das Wild 30 m vor dem Tarnstand vorbei.

Leider funktioniert die Konstruktion dann nicht, wenn der Boden im Sommer ausgetrocknet und Steinhart, bzw. im Winter gefroren ist.

Mit dem Schirm habe ich noch folgene Erfahrung gemacht, die ich euch gerne mit auf den Weg gebe: Das Wild kommt nie dort, wo Ihre den Schießstock hin ausgerichtet habt. Seid nicht zu hektisch bei der Neuausrichtung, sonst bleibt der Schießstock mit einem Fuß und dem Schnellverschluss in dem Tarnnetz hängen und der ganze Stand wackelt beim Versuch, dass alles zu entwirren. Dann habe Ihr nach wie vor einen falsch ausgerichtet Schießstock, der nur noch auf zwei Beinen steht und jede Bewegung auf das Netzt überträgt. Ist mir auch schon passiert :-)


Fazit

Der mobile Tarnstand ist meine lieblings-Lösung geworden, da Hidepols und das kleine Tarnnetz in die mitgelieferte Tasche passen. So lässt es sich gut transportieren.

Ist der Boden im Sommer/Winter zu hart, oder sitze ich z.B. im Wald, wo die Schußentfernung eh gering ist, dann nehme ich den Klappbock mit. Das Tarnzelt hat sich leider nicht bewährt.