Sauer 303 Synchro XT
Selbstladebüchsen sind in der heutigen Zeit zu einemfestetablierten Werkzeug für die Jagd
geworden. In den Zeiten, wo die effektive Bejagung unseres Schalenwildes immer
mehr an Bedeutung gewinnt, sind sie genauso verbreitet wie die meisten
Repetierer.
Die Sauer 303 ist eine solche Selbstladebüchse, die sich voll und
ganz auf der Technik von heute befindet. Ausgestattet mit einer schnell und
absolut lautlos zu bedienenden Handspannung auf dem Kolbenhals und einer
zusätzliche Schlagbolzensicherung, welche eine Schussauslösung verhindert
(falls die Kammer nicht vollständig verriegelt sein sein sollte), entspricht die
Waffe den heutigen Sicherheitsstandards. Gerade bei Selbstladebüchsen ist eine
Handspannung nicht selbstverständlich. Der in der Testwaffe verbaute Black
Magic Trigger, bricht 950 Gramm nach kaum merkbarem Vorweg sehr trocken und
eignet sich so auch für weitere Schüsse vom Ansitz aus.
Bei geöffnetem
Verschluss kann einfach eine Patrone in das Patronenlager geführt werden oder
man repetiert eine Patrone aus dem Magazin in die Waffe und füllt es danach
wieder. Das bleibt jedem selbst überlassen. Der Verschluss lässt sich mit etwas
Gefühl auch leise schließen, wenn man den Verschluss langsam nach vorne drückt.
Wichtig ist dann den Hebel bis zum Anschlag zu drücken, da die Waffe sonst
nicht vollständig verriegelt ist. Der Synchro XT Schaft der Sauer 303 lässt
sich dank der Höhenverstellbaren Wangenauflage perfekt auf die eigenen
Gesichtsmaße einstellen und sorgt so für einen beständigen und immer gleichen
Anschlag. Die Wangenauflage führt auch dazu, dass das Auge immer zentriert
durch die Zieloptik blickt und eine schnelle Zielaufnahme so ohne Probleme
gewährleistet ist. Das Daumenloch im Schaft ist so großzügig ausgestattet das
selbst dickste Winterhandschuhe leicht hindurchkommen.
Für das Spannen der
Waffe ist ein Umgreifendes Daumens
erforderlich; behindert aber kaum in der Schnelligkeit. Gerade für Drückjagden
oder den freihändigen Schuss bringt der Lochschaft meiner Meinung nach
wesentlich mehr Ruhe. Die Testwaffe istmit einem 52cm Lauf und einem 17mm Mündungsdurchmesser ausgestattet und
somit extrem führig und angenehm schwer. Der Schaft ist dank der Gummi Einlagen
an den Griffflächen schön griffig und liegt gut in der Hand. Weiter ist die
Sauer mit einer Gummischaftkappe und einer offenen Visierung, die sich auch
sehr gut zum Durchgehen eignet, ausgestattet. Unsere Testwaffe war mit einem
Zeiss V8 1,8-14x50 ausgestattet und somit für nahezu alle Möglichkeiten
gerüstet. Montiert war das Glas mit der Hauseigenen ISI-Mount Montage von
Sauer. Sehr praktisch sind die bei den meisten Sauerwaffen verbauten Riemenbügelschnellverschlüsse
zum schnellen Abnehmen des Riemens. Alle Stahlteile sind beschichtet, um die
Waffe vor Rost und Korrosion zu schützen.
Wir haben die Testwaffe im Kaliber 308Win mit verschiedenen
Laborierungen von Hornady (Superformance 150 Grain und 165 Grain GMX; Fullboar
165 Grain GMX) und Rws (Evolution Green und Hit 165 Grain) getestet. Die besten
Streukreise von knapp 35mm erreichten wir mit der Evolution Green. Danach
folgte die Hit von RWS und die Superformance in 165 Grain mit Streukreisen
zwischen 45 mm und 55 mm. Jagdlich und für eine Selbstladebüchse in Ordnung.
Die anderen beiden Laborierungen harmonierten leider nicht mit der Waffe und
streuten mehr oder minder bis 15 cm..
Soll mit Bleifreier Munition geschossen werden, kommt man um einen Test
verschiedener Laborierungen meistens nicht herum. Aus einer anderen Sauer 303
können die Ergebnisse schon wieder ganz anders aussehen.
Über den gesamten Testzeitraum und bei ca. 120 Schuss auf dem
Schießstand, sowie auf der Jagd kam es lediglich einmal mit der Hit von RWS zu
einer Ladehemmung, bei dem die Patrone nicht ganz in das Patronenlager
zugeführt wurde.
Die in Deutschland jagdlich zugelassenen 3-Schuss in einer
Selbstladebüchse reichen für die meisten jagdlichen Situationen aus. Sollte es
einmal Schlag auf Schlagkommen,
empfiehlt sich ein zweites 2-Schuss- Magazin, welches Griffbereit in Sekunden
gewechselt werden kann. Für meine Bedürfnisse bin ich so absolut ausreichend
ausgestattet.
Als
Fazit ist zusagen, dass die Sauer 303 eine der führenden Selbstladebüchsen auf
dem Markt ist und vor allem in Punkto Sicherheit und Schießkomfort voll
überzeugt. Ein Arbeitstier das einem in schneller Situation das bestimmte Mehr
an Ruhe und Konzentration gibt. Sie eignet sich sowohl für den Ansitz als auch
für die Drückjagt, für die sie auch konzipiert wurde. Der Synchro XT Lochschaft
spielt an dieser Waffe seine gesamten Vorteile aus und ein sicherer und
sauberer zweiter, oder dritter Schuss ist problemlos machbar. Der Abzug ist
sehr gut, allerdings sollte nicht vergessen werden, dass der Black Magic
Trigger mit 950 Gramm nicht Serienmäßig verbaut wird und als Zusatzausstattung
dazu erworben werden muss.Die
Feinfühligkeit gegenüber bleifreier Munition ist als negativ zu bewerten,
jedoch ist dieses Problem auf die meisten Büchsen zu übertragen.
Kommentare
Sehr schön. Die Sauer würde mir auch gefallen, ich kenne die von meinem Jagdherren. Solche ausführlichen Berichte über Jagdwaffen lese ich sehr gern.
Eine Frage zur Jacke: ich sehe die in euren letzten Testberichten häufiger, mich spricht die sehr an. Könnt ihr dazu vielleicht auch einen Test veröffentlichen?
Moin Moin, freut uns das dir der Bericht gefällt.
Ein Testbericht zu der Jacke ist in Arbeit und erscheint demnächst.
Grüße
Jagd-Team Nordschleswig