Hallo Gemeinde.
Vor einiger Zeit ist mir mal aufgefallen, dass (m)ein
Jagdrucksack respektive der Besitz desselben ziemlicher Humbug ist.
Um die eintretende Schnappatmung seitens der geneigten
Leserschaft ein wenig einzudämmen: bitte noch ein wenig weiterlesen.
Mein Jagdrucksack, den ich bis vor einiger Zeit hatte, war
ein 5.11 Tactical Rush 24. Unter „Unverwüstlich“ findet sich im Lexikon ein
Bild davon. Hammer Teil. Wie also alle anderen Jägersmenschen auch habe ich
also meine Plörren da rein gepackt, die vielen Taschen genutzt, das alles zu
sortieren und möglichst so zu verstauen, dass ich noch was mitnehmen kann,
einen Pulli, vielleicht noch eine Regenjacke, Steckschlüsselsatz, Kasten Bier,
einen Satz Winterräder. Kurzum: In dem Ding ist jede Menge Platz, aber viel zu wenig Nutzen für
mich.
Das liegt zum einen daran, dass ich in Stadtrandgebieten
jage, stundenlanges pirschen fern der Zivilisation ist nicht. Stattdessen: Mit
dem Auto an eine sinnhafte Stelle gefahren. Von da aus vielleicht 10 Minuten Fußweg,
im Maximum. Ziemlich schnell lief es darauf hinaus, dass ich mir Munition in
die Tasche und Glas um den Hals gepackt habe, der Rest bleibt im Auto, für 4 Stunden
Ansitz mach‘ ich mich nicht zum Sherpa.
Zum anderen gehöre ich zu den Leuten, die abseits der Jagd
ebenfalls grundsätzlich einen Rucksack dabei haben, für das Alltagsgeraffel und
allerlei sonstige Helferlein. Neudeutsch: EDC. Das bedeutet „Every Day Carry“ und
bezeichnet all das, was man immer mit hat, wenn man das Haus verlässt. Dieser
Rucksack wiederum ist ebenfalls ein 5.11, Rush 12 dieses mal. Genau so wenig
kaputt zu kriegen, deutlich handlicher und immer noch mit viel Platz gesegnet. Und einige der Inhalte decken sich, sind also quasi doppelt
vorhanden.
Unter diesen beiden Voraussetzungen (keine tagelangen Touren
durch menschenleeres Gebiet und ohnehin berucksackt) ging der Rush 24 den Weg
aller irdischen Dinge. Er verschwand via Ebay in die Hände eines Menschen, der
ihn besser nutzen kann.
Allerdings: gebraucht werden die meisten Inhalte eines
Jagdrucksacks ja trotzdem. Fernglas, Bergehilfe, Handschuhe, Plastiktüten,
Schnur und oder Seil und was auch immer noch so mitgenommen wird. Und das will
ich nicht zu Hause in den Rucksack packen, um dann doch wieder alles
auszupacken, was ich nicht mitnehmen will oder am Folgetag nicht mit durch den Alltag schleifen mag. Das meiste benötigt man eh erst nach
dem Beutemachen. Also kam mir die Idee einer „Jagdkiste“.
Bei Aldi und allen anderen Discountern gibt hin und wieder
Kisten mit Klappdeckeln. Die sind in eher hellen Farben gehalten, was
grundsätzlich in diesem Fall gut ist, dunkles auf dunklem Grund ist was für den
Schwarzwildansitz, nicht, wenn ich etwas suche. Alsdann habe ich zuhause mal durchgesehen, was ich so a Etuis und sonstigen Taschen habe, da sammelt sich im Laufe der zeit ja ein bißchen was.Zusätzlichhabe ich beim Geldinstitut
meines geringsten Missvertrauens einige dieser Bargeldtaschen abgegriffen. Gibt
es vielleicht überall umsonst, in meinem Fall war dem so.
Man besorge sich außerdem Klebeband und Edding, alsdann thematisch
ordnen: Locker in die eine Tasche, alles aus dem Bereich „Tarnung“ in die
andere. Gurte hierhin, Waage dorthin. Siehe da: Ordnung!
Eine dieser Taschen habe ich für „Licht“ vorgesehen, daran
wiederum den Reißverschluss gekennzeichnet, damit ich nicht erst Licht brauche,
um meine Lampen zu finden.
Die Kiste kann wochenlang im Auto bleiben oder wird abends
vor’m rausgehen eben in den Kofferraum gestellt.
Es handelt sich übrigens um MK I der Kiste, MK II ist
bereits in Arbeit.
Kommentare
SCHNAPPATMUNG!!!!!!!!!!!! Hehe, nein quatsch. Im Gegenteil: Ich finde es gut, sich so zu organisieren. Es hängt auch für mich von der Frage ab, wie man wo jagt. Es gibt gute Gründe für Rucksäcke wie auch für Kisten. Es kommt auf die Situation drauf an... Schön gemacht, Smü.
Er hat Jehovas gesagt!