Liebe Geartester,
heute möchte ich euch gerne meine HOWA 1500 vorstellen.
Das Gewehr habe ich mir vor ca. 4 Jahren als Allrounder bei
Pete Lincoln in Osnabrück (www.roedale.de) gekauft und auch dort
"veredeln" lassen. Pete bietet dazu ein Tuningpaket an, dass verschiedenste
Überprüfungen und Einstellungen beinhaltet. Unter anderem hat er den
Standardabzug damals auch auf ca. 400 Gramm eingestellt.
Doch mal von vorn. Howa fertigt seit langer Zeit in Japan
Handfeuerwaffen - auch im Auftrag von anderen Firmen.
Mittlerweile ist die Howa 1500 in verschiedensten
Ausführungen erhältlich, es gibt dazu sogar einen netten Konfigurator
(http://www.howa1500.de/konfigurator.php). Die verfügbare Kaliberpalette deckt alle klassischen Kaliber
ab und reicht von der .204 Ruger bis hin zur .338 Win Magnum. Je nach Kaliber steht auch eine breite(re) Systemsauswahl
zur Verfügung, damit einher geht gleichzeitig die gewünschte Lauflänge.
Anscheinend haben hier die Kaliber .223 & .308 die breiteste Palette an
Optionen. Die Lauflängen variieren zwischen 20 bis 24 Zoll und der
verfügbare Drall (je Kaliber) zwischen 8 bis 12 Zoll. Auch stehen stainless
Systeme und Läufe zur Verfügung. Ebenfalls können die Läufe in einer klassischen
Laufwandstärke, oder alternative in "heavy barrel" geordert werden.
Zusätzlich ist die Option "fluted" vorhanden.
Die Schäfte, die zur Auswahl stehen, bedienen eine breite
Front. Es sind klassiche Jagdschäfte, aber auch Loch- und GRS Schäfte
verfügbar. Hier kann man sich völlig austoben und viele verschiedene Optionen
je nach Gusto ausprobieren. Wer es klassisch mag kann gut zum Hogue Schaft greifen, für
den "tactical guy" stehen die Schäfte von Bell & Carlson bereit,
der Hippster wählt den Talon Thumbhole schwarz. Über Geschmack lässt sich ja
bekanntlich nicht streiten.
Der Preis des Gewehrs richtet sich verständlicherweise nach
der gewählten Konfig. Eine brauchbare .308 mit jagdlichem Hogue Schaft ist
daher schon ab ca. 800 Euro zu haben (.308 + 22" Lauf Standard + Hogue
Schaft).
Sehr angenehm fällt auf, dass für den Schaft gerade einmal
sage und schreibe "nur" 156 Euro aufgerufen werden. Wählt man zu dem
jagdlichen Schaft noch die geflutete "heavy barrel", erhöht sich der
Preis auf "nur" 920 Euro. Da gehen dem preislich gequältem deutschen Waffenkäufer
schon die Augen auf und entringt das ein oder andere "oh!".
Meine Konfiguration bestand damals aus eben jener .308, der
24" heavy barrel und dem Varmint Pepper Schaft. Später habe ich mir dazu
noch den Hogueschaft gekauft. Als Montage habe ich eine Picatinny-Schiene gewählt.
Sobald die erste Konfiguration vorliegt und das Objekt der
Begierde dann endlich zuhause eingetroffen ist, ja dann fängt der Spaß erst
richtig an... und zwar abseits der Jagd und des Schießstandes...
Z U B E H Ö R!
Jetzt gings richtig los; was kann ich noch mit meinem Gewehr
machen? Was kann ich noch anbauen?
Der Klassiker an dieser Stelle ist sicherlich das gute alte
Zweibein. Kein Problem, der Varmintschaft verfügt am Vorderschaft über zwei
Aufnahmepunkte für den Gewehrriemen - hier jemand mitgedacht!
Bestellt, angebaut, top.
Die Howas 1500 ist von Haus aus ein "toploader",
d. h. die Patronen werden von oben in das System "gestopft". Fand ich
immer schon etwas hinderlich beim Laden, bzw. noch eher beim entladen. Entweder
repetierte ich jede Patrone einzeln aus dem Magazin, oder ich musste den Boden
des Klappdeckelmagazins öffnen und die Patronen manchmal unfreiwillig über die
Erde verteilen.
Zum Glück gibt es genau dafür ein Umrüstkit. Dieses
Umrüstkist kostet ca. 85€ und wird mit der Aussage "no gunsmith
required" geliefert. Alles was man braucht ist ein Dremel und ein Schraubenzieher.
Der Abzugsbügel wird entfernt und der Magazinschacht vorsichtig (!) mittels
Dremel weiter ausgeschliffen. Der neue Abzugsbügel inkl. Magazinschacht für
externe Magazine wird eingesetzt, angeschraubt, fertig.
Dauer (je nach verfügbaren linken Händen) ca. 1 Stunde. Als
Magazine stehen für die .308 fünf und zehn Schuss zur Auswahl.
Meine Wahl viel damals auf das Umbaukit von Roedale, da ich
hier die Magazine von AICS aus Metall verwenden kann. Ein vollgeladenes 10er
Magazin verschafft den Freunden im Schiesskino schon mal etwas längere
Verschnaufpausen.
Auch habe ich mir den Kammergriff der Büchse überarbeiten
lassen. Das kann ich sehr empfehlen und ist für verhältnismäßig wenig Geld zu
machen (Griff inkl. Einbau ca. 75€)
Der Abzug lässt sich von Werk aus schon gut einstellen. Er
verfügt dazu über zwischen Muttern, die "Vorzugsweg" und
Abzugsgewicht regeln. Hier muss je nach persönlichem Geschmack die optimalste
Kombination gefunden werden. Wem das nicht reicht, kann auch Aftermarket Parts
von Timney einbauen. Die Waffe verfügt über einen klassische Sicherung, die in
3 Positionen entlang der Laufachse verschoben werden kann. Sie befindet sich an
der bekannt stelle rechts neben dem Schlösschen, oberhalb des Abzugs.
Der Verschluss verriegelt mittels 2 dicker Verschlußwarzen
im Lauf - kein Grund zu meckern.
Durch den Varmintschaft lässt sich die Waffe extrem gut,
einfach und vor allem, angenehm schießen.
Mit einfacher Vollmantelmunition
(.308 MEN) lassen sich Streukreise von ca. 2,8 cm realisieren.
Jagdlich verwende ich lieber den genannten Hogue Schaft, da
er sich einfacher manövrieren lässt. Für die Drückjagden wurde letztendlich der
Lauf auf 52 cm eingekürzt. „Hogue-ülblich“ ist der Schaft komplett overmolded,
also vollgummiert. Er lässt sich sehr leicht reinigen und pflegen.
Die Howas sind schon lange kein Geheimtipp mehr. Immer öfter
sieht man sie in den Regalen der Büchsenmacher. Ein weiteres Indiz ist die
Anzahl der steigenden High-Quality-Schäfte a la GRS oder auch MDT. Für mich ist
die Howa vom Preis-Leistungsverhältnis wirklich top. Die Möglichkeit des
Nachrüstens weckt das Kind im Manne. Einige unken daher über die Howas (oder
auch Remingtons, etc.) als ewige Baustelle, ich mag es jedoch sehr.
Anbei einige Bilder der Waffe (damals, mit lackiertem Varmint Supremeschaft und heute mit Hogueschaft).
Bezugsquelle ist der Büxner vor Ort!
Viele Grüße und happy huntin'!
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