Es gibt wirklich eine
riesige Auswahl an unterschiedlichen Gewehrriemen auf dem Markt: aus Leder, aus
Textil, aus Kunstmaterien, mit eingebautem Patronenmagazin, mit extra Schlaufe
zum sicheren Halt beim freien Schießen, mit Doppelfunktion als Auflage, etc.
etc. Man verliert hier schnell den Überblick.
Mir persönlich gefallen
traditionelle und unkomplizierte Lösungen. Meine Ansitzwaffe – eine alte Merkel
Bockbüchsflinte – hängt deshalb an dem wohl einfachsten (und
nebenbei auch einem der billigsten) Riemenmodel auf dem Markt. Es ist ein alter
Gleitriemen mit Holzknebel, bestehend aus nur vier Einzelteilen: der Lederriemen;
zwei metallene Riemenknöpfe und ein hölzerner Gleitknebel.
Dadurch dass die
komplette Riemenlänge beim Anbau an die Waffe durch den Riemenbügel am Schaft
gezogen werden muss ist der Riemen nur 20 mm breit. Eine Gewichtsverteilung
auf der Schulter geschweige denn Polsterung gibt es also nicht. Nach meiner
Erfahrung wird dieser kleine Nachteil beim Tragen allerdings aufgewogen von den
Vorteilen am Stand oder auf dem Hochsitz. Die Bauweise erlaubt das komplette
Zusammenziehen des Riemens unter dem Schaft mit nur einem Handgriff. Gerade in
der Enge einer Kanzel und im Dunklen habe ich dies immer als enormen Vorteil
erlebt. Kein Schlackern und Klappern, kein Hängenbleiben an Jackenzipfeln oder
Balkenenden. Man kann sich einfach freier mit der Waffe bewegen. Und gerade
dann wenn es schnell gehen muss (ich jage primär in einem Waldrevier ohne große
Freiflächen) gibt es bei der Jagd genügend zu bedenken und da ist jede Sorge
weniger – auch wenn es nur eine so kleine ist wie ein loser Gewehrriemen – immer
ein Vorteil.
Hinzu kommt die schlichte Bauweise: Keine Nähte die aufgehen
können, keine Polsterung die Nass werden kann. Einfacherer – und damit
zuverlässiger – geht es nicht!
Der Riemen ist bestimmt
nicht zu empfehlen wenn es nach Schottland oder Kanada gehen soll, wo man
Tagelang und beim Marsch über Stock und Stein die Waffe über der Schulter
hängen hat. Hier würde sich die mangelnde Gewichtsverteilung und fehlende Polsterung als
Nachteilig erweisen. Aber für unsere Deutschen Reviere (in denen es ja für die
meisten relativ direkt vom Auto auf den Hochsitz geht) ist die einfache
Bauweise des Riemens ein klarer Vorteil. Und dazu ist das Stück auch noch eines
der billigsten Modelle auf dem Markt…
Meinen Riemen habe ich
irgendwann im Schrank meines Vaters gefunden. Man kann entsprechende Stücke
aber bei AKAH bestellen, die ja gerade für ihre Lederarbeiten bekannt sind. https://www.akah.de/de/Jagd/Ausruestung/Gewehrriem...
Als AKAH Gewehrriemen mit Knebel bekommt man den hier schon für € 21,90.
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