Die Bejagung von Raubwild bringt nicht nur eine Erleichterung für das Niederwild mit sich, die reifen Winterbälge von Fuchs, Maderhund, Waschbär und Co haben ihren ganz eigenen Reiz. Der Winterfuchs als neue modische Mütze oder Muff? Wir haben unsere Winterfüchse nach dem Gerben weiterverarbeiten lassen.


Vom Fuchs zum wertvollen Bekleidungsstück

In einer kalten frostigen Nacht im Januar sitze ich an einem Luderplatz im Norden von Schleswig-Holstein. Der Platz wurde die letzten Nächte gut angenommen und meine Hoffnung sind hoch als der Mond sich langsam über den Baumwipfeln erhebt, die das Feld an dem ich sitze säumen. Die Augen gewöhnen sich langsam an das diffuse Licht aus Schatten und vom Mond beleuchtete Flächen. Immer wieder glase ich die Fläche vor mir ab doch nichts rührt sich. Dann höre ich in der Ferne den ersten heiseren Schrei eines Fuchses. Es sind also welche unterwegs. Nach einer weiteren Stunde steht plötzlich wie hingezaubert ein länglicher schwarzer Schatten am Rande des Luderplatzes.

Der Blick durchs Fernglas bringt Gewissheit. Das spitze Gehör und die lange Lunte sind unverkennbar. Nun heißt es rasch zu handeln. In Zeitlupe nehme ich den Drilling in den Anschlag und den roten Punkt auf das Blatt des Fuchses. Die 3mm Schrote verlassen mit einem Donnern, welches die nächtliche Stille zerreißt, den Lauf der alten Waffe. Geblendet von dem Mündungsfeuer bin ich kurze Zeit wie blind, doch schnell klärt sich die Sicht wieder und zeigt einen länglichen dunklen Schatten, der dort liegt wo eben noch der Fuchs stand. Der Fuchs liegt. Die Aufregung legt sich langsam und ich freue mich über den Jagderfolgt, welcher hat so lange auf sich warten lassen. Keine fünf Minuten später näher sich ein weiterer Fuchs über die offene Fläche auf den Luderplatz zu. Irgendwas schein er zu merken, denn er wird langsamer und bewegt unsicher den Kopf. Als nächstes versucht er den Platz zu umkreisen, um sich Wind zu holen. Bevor er jedoch in den Wind zieht und wohlmöglich seinen toten Artgenossen riecht strecken auch diesen Fuchs die Schrote zu Boden. Mit zwei strammen Winterfüchsen trete ich den Heimweg an.

Währen des Abbalgens am nächsten Tag kommt mir die Idee die Füchse nicht nur wie sonst gerben zu lassen, sondern diese zu etwas zu verarbeiten was nicht nur gut aussieht, sondern auch einen alltäglichen nutzen hat. Die klassischen Fuchsmützen, die im Ganzen aus Fell bestehen fand ich bisher nicht wirklich ansprechen auch wenn diese sehr warm sein sollten. So begab ich mich auf die Suche nach einem passenden Mützen Model, welches meinem Geschmack entsprach. Es dauerte nicht lange da wurde ich auf der Internetseite der Firma Icefox aus Memmingen.


Die Firma Icefox & ihre Produkte

Die Firma Icefox bietet exklusive Produkte aus Bälgen und Loden, wie Jacken, Hosen Mäntel und Decken an. Ebenso bieten sie an das selbst erlegte Bälge nach eigenen Vorstellungen weiterverarbeitet werden können. Das modische und zeitgemäße Designe aller Produkte überzeugte mich auf den ersten Blick und der Entschluss war schnell gefasst meine Felle nach dem Gerben hier weiterverarbeiten zu lassen.

Die Fuchsmütze (Yukon) von Icefox ist eine Mütze, die entfernt an eine „Trapper oder Russenmütze“ erinnert diese jedoch durch den englischen Wachstoff modern und zeitgemäß aussehen lässt. Das Fuchsfell befindet sich somit nur im inneren der Mütze, am vorderen Rand und in den Ohrenklappen. Genau nach so einem Modell hatte ich gesucht. Nach einem Telefonat mit der Firma Icefox wurde schnell klar das es neben einer Mütze auch noch ein Fuchsmuff werden sollte. Die Beratung war äußerst freundlich und kompetent und ich fühlte mich mit meinem Projekt „Fuchsmütze“ sehr gut aufgehoben.

Die Bälge und Decken, welche sich über das Jahr angesammelt hatten, wurden zur Gerberei Haubold geschickt und waren knapp drei Monate später schon wieder zurück. Das ging wirklich schnell und die Qualität überzeugte uns ebenso. Danach wurde drei Fuchsfelle nach Memmingen geschickt wo die Arbeit beginnen konnte. Insgesamt sollten es zwei Fuchsmützen und ein Fuchsmuff werden. Für die Mützen galt es nur noch den Kopfumfang zu messen das diese dann maßgeschneidert auf die eigene Kopfgröße angefertigt wurden.


 

Mützen und Muff von Icefox

Nach einer kleinen Wartezeit trafen die fertigen Mützen und der Muff. Sogar die nicht verarbeiteten Reste der Bälge wurden wieder mit zurückgesendet. Die Mütze passt wie angegossen. Der englische Wachsstoff ist regenabweisend und sorgt für einen trockenen Kopf. Die Ohrenklappen lassen sich für windige tage sogar um das Kinn verschließen und das Fell sorgt für eine extreme Wärme, ohne dabei unangenehm zu kratzen. Im oberen Bereich ist die Mütze mit einem Steppfutter ausgekleidet. Würde die Mütze innen komplett aus Fell bestehen bestünde nach meinem dafürhalten sicherlich die Gefahr das es einfach zu war werden könnte. Die Mütze ist leicht und sitzt angenehm auf dem Kopf und hält auch die Ohren angenehm warm. Ein wirklich sehr schönes und ebenso praktisches Kleidungsstück oder Assesoirs.

Der Muff aus dem Fuchsfell war von der gleichen hochwertigen Qualität gefertigt. Die Außenseite besteht aus dem Rückenstück des Fuchses und der Innenraum n dem die Hände verbleiben ist mit sehr weichem und angenehm anzufassendem Kaninchenfell ausgekleidet. An der hinteren Seite ist eine kleine Tasche aus Loden angebracht, die mit einem Reißverschluss geschlossen werden kann. Hier ist Platz für ein Handy oder sonstige kleinere Utensilien. Der Muff wird mit einem dünnen und dezenten Lederriemen um den Hals getragen. Durch seine Leichtigkeit ist dieser kaum merkbar.


Fazit

Sowohl der Muff als auch die Mütze sind erstklassig von Icefox verarbeitet und halten die Hände und den Kopf warm. Dazu kommt das es sich hier um ein nachhaltiges und so gesehen selbsterlegtes Produkt handelt, welches als Kleidungsstück ebenso als Erinnerungsstück dient. Wir sind sehr glücklich über diese wertvollen und einzigartigen Produkte und können nur empfehlen sich den Traum von einer eigenen Mütze aus einem selbsterlegten Balg zu erfüllen. Wir tragen die Produkte wo und wann wir möchten wir sind stolz Jäger zu sein und uns selbst so etwas zu ermöglichen. Genau wie beim Wildbret, mehr Bio geht nicht.