In Süddeutschland sind die Jäger in der glücklichen Lage, Sondergenehmigungen für den Einsatz von Nachtsicht- und Wärmebildvorsatzgeräten zu bekommen. Die hohen Wildschäden und die steigende Gefahr der Afrikanischen Schweinepest (ASP) haben die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg dazu bewegt, diese Genehmigungen auszustellen. Es gibt im Grunde zwei Arten von Nachtsichtgeräten. Die Röhrentechnik und die Digitale-Nachtsicht. Beide Arten brauchen zum Aufhellen einen Infrarotstrahler. Einige Hersteller bieten eigene IR-Aufheller an, oder haben einen standardmäßig mit verbaut. Doch die meisten liefern nur einen mittelmäßigen Lichtkegel. Selbst die neuen IR-Strahler namhafter deutscher Hersteller erzeugen keinen gleichmäßig ausgeleuchteten Lichtstrahl. Besonders unpraktisch ist es, wenn der IR-Strahler einen Lichtkegel mit mehreren Ringen erzeugt. Dies stört extrem wenn man einen Schalldämpfer nutzt und der äußere Ring am Schalldämpfer reflektiert. Diese Reflexe sorgen im Nachtsichtgerät für störende Überblendung. 


Erfahrungen

Bisher ungeschlagen ist meiner Meinung nach der Infrarotstrahler von Laserluchs. Der IR-Aufheller ist handlich und leicht zu bedienen. Durch Drehen am hinteren Modul fokussiert sich der Strahl. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig, wenn man ein Vorsatz- oder Hintersatzgerät nutzt. Denn dreht man die Vergrößerung des Zielfernrohrs hoch, benötigt man einen fokussierteren Strahl, um gut sehen zu können. Der LA850-50 Pro II lässt sich besonders fein fokussieren, sodass ein Abstrahwinkel von 1,5°-15 erreicht wird. Am Ende des Laserluchs-Strahlers befindet sich der An- und Ausschalter. Er ist leichtgängig und geräuschlos bedienbar. Dadurch kann ich den Strahler erst direkt vor dem Schuss anschalten und muss ihn nicht die ganze Jagdzeit über angeschaltet lassen, da keine Gefahr besteht, dass die Sauen durch das Anschalten verscheucht werden. 

Mit Energie wird der IR-Aufheller über eine CR123A Batterie versorgt. Diese hat jede Menge Power und hält ziemlich lange. Auch nach drei Monaten häufiger Nutzung ist noch die erste Batterie im Strahler. Mitgeliefert werden zwei Stück. Sind diese verbraucht, empfehle ich sich gute CR123A Akkus zu zulegen. Diese halten zwar nicht ganz so lange wie die Batterien, doch spart man so auf lange Sicht einiges an Geld. Nur bei sehr tiefen Temperaturen würde ich sicherheitshalber eine Batterie dabeihaben. Die Lebensdauer des Strahlers gibt der Hersteller mit 10.000 Stunden an. 

Im Namen 850-50 steckt die 850nm Wellenlänge des Infrarotlichtes. Hat man den Strahler über eine Klemme am Zielfernrohr montiert, lässt sich der Strahl einfach fokussieren, da die Verstellung am hinteren Modul angebracht ist. Ein weiterer Vorteil gegen Modelle von Mitbewerbern. Von vorne ist im eingeschalteten Zustand nur ein geringes rotes Glimmen zu sehen.

Nutzt man den Laserlux an einem Nachtsichtgerät, das keine Helligkeitsverstellung hat, gibt es von Laserluchs einen Dimmer (LA-Dimmer O1, UVP 129€), über den die Intensität geregelt werden kann. Das ist nicht unwichtig, da ich festgestellt habe, dass bei einem etwas abgedunkelten Bild, mehr Details sichtbar sind. So war es kein Problem, bei einem Überläuferkeiler in der Neumondphase, auf etwa 100 Meter deutlich den Pinsel zu erkennen. Im Nachtsichtgerät konnte ich außerdem sehen, dass er den linken Hinterlauf schonte und kaum belastete. Dank der Technik konnte das Stück sauber gestreckt werden.


Fazit

Der UVP vom Laserluchs LA850-50 Pro II liegt bei 549 €. Doch es ist eine Investition, die sich lohnt. Denn durch einen sehr guten IR-Strahler lässt sich auch ein mittelgutes Nachsichtgerät aufwerten. Selbstverständlich ist der Strahler wasserdicht und schockresistent. Der Rückstoß ist also kein Problem.