Seit einigen Jahren begleitet mich dieser Repetierer in der gezeigten Ausstattung zu meiner vollen Zufriedenheit. Über die meisten Dinge wurde hier schon geschrieben, deshalb fasse ich mich möglichst kurz.

Meine Tikka T3 Varmint im Detail 

Die Tikka T3 Varmint hat einen 51 cm langen Lauf. Mit dem 60er wäre sie mir zu kopflastig beim freihändigen Schießen. Die Präzision ist fantastisch, der Wechsel von Laborierungen führt nur zu minimalen Treffpunktverlagerungen. Sehr gut gefällt mir an der Varmint die erhöhte Schaftbacke, sie ermöglicht einen besseren Anschlag.

Das Kaliber 6,5 x 55 SE

Das Kaliber 6,5 x 55 SE ist auf der Tikka T3 ideal für Rehwild. Schwache und mittelstarke Sauen geben sich aber auch sehr schnell geschlagen. Beste Ergebnisse hatte ich mit dem DK-Geschoss von RWS. Seit einigen Jahren muss ich bleifrei schießen. Ich bin noch in der Testphase und auf der Suche nach dem richtigen Geschoss für meine Ansprüche.

Optik und Montage

Die Optik ist ein Delta Optical 2,5 – 10 x 56 SF. Ein gutes Glas zu einem attraktiven Preis. Lediglich in der Dämmerung macht sich der Preisunterschied zur Luxusklasse bemerkbar. Das heißt, ich fahre ein paar Minuten früher nach Hause. Was soll‘s?!

Die Montage auf der Tikka T3 Varmint ist die Sako Optilock. Sie ist preiswert und hält das Glas da, wo es bleiben soll. Wer gerne verschiedene Optiken auf seiner Waffe verwendet und nicht jedes Mal zur Kontrolle schießen will, wählt vielleicht eine andere Montage. Ich habe nur das eine Glas und damit ist für mich alles in bester Ordnung.

Oben drauf ist ein Burris Fast Fire III montiert. So habe ich es immer dabei, falls am Ansitz mal eine Sau anflitzt. Und auf Bewegungsjagden habe ich alle Möglichkeiten: flüchtig schießen mit dem Fast Fire oder ein gezielter Schuss auf das verhoffende Stück auf größere Distanz mittels Zielfernrohr.

Zwei kostspielige Schafteinlagen verlängern die Tikka T3 Varmint um 1 cm, was mir bei einer Körpergröße von ca. 186 cm einen passenden Anschlag ermöglicht.

Der Schalldämpfer

Der Schalldämpfer A-Tec Hertz 150 wurde hier ebenfalls schon vorgestellt und das Schießen mit Schalldämpfer ausführlich diskutiert. Nie mehr ohne!

Zweibein und Gewehrriemen

Das Zweibein ist eine Kopie des Atlas Bipod (made in China). Das Original konnte und wollte ich mir nicht leisten, da ich das Gerät höchsten zweimal im Jahr benötige. Montiert wird es über eine kleine Picatinny-Schiene, die am Vorderschaft der Tikka angeschraubt ist.

Von Niggeloh kommt der Gewehrgurt Neopren Standard. Sehr gute Qualität zu einem fairen Preis. Der breite und elastische Gurt fängt das Gewicht der T3 gut auf. Die genarbte Unterseite verhindert, dass die Waffe von der Schulter rutscht. Gut sind auch die mitgelieferten Scheiben aus elastischem Material, die zwischen Riemenbügel und Gurtöse gehören. Sie verhindern Klappergeräusche am Schaft.

Und jetzt zu den Sonderausstattungen:

Atzl Kugel-Feinabzug

Der Atzl Kugel-Feinabzug. Diesen kleinen Luxus wollte ich unbedingt in meiner Tikka T3 Varmint haben. Vereinfacht ausgedrückt besitzt er einen Kugelmechanismus, der die vom Schlagbolzen auf den Abzug wirkende Kraft stark reduziert. Dadurch sind sehr niedrige Abzugsgewichte von ca. 75 g möglich, bei voller Sicherheit. Durch Einsetzen verschieden starker Federn (2 zusätzliche werden mit geliefert) und die Stellschraube kann das Abzugsgewicht auf bis zu 800 g erhöht werden (Alle Angaben zum Abzugsgewicht gelten für die T3. Für andere Waffen sind andere Verstellbereiche möglich).

An meiner Tikka steht der Abzug bei ca. 600 g. Das ist ausreichend hart für flüchtige Schüsse und fein genug für den gezielten Schuss. Das Abzugsverhalten ist sehr, sehr trocken, der Abzugsweg ist minimal. Es ist ein sehr feines Schießen mit dem Atzl. In Kombination mit dem rückstossarmen Kaliber, dem schweren Lauf und dem Schalldämpfer ist präzises Schießen eine leichte Übung.

GunSkins Folierung

GunSkins (www.gunskins.com) verleihen der Tikka T3 das Tarnmuster. Das ist eine matte Vinylfolie, wie sie auch im KFZ-Bereich Verwendung findet. Die GunSkins gibt es in zahlreichen Mustern und Farbvarianten: von jagdlich über militärisch bis zu patriotisch (stars & stripes), tarnfarben, schneetarn, blaze oder pink. Es gibt sie als Zuschnitte für Büchsen, Flinten, Pistolen oder militärische Waffen. Außerdem bekommt man einfache Rechtecke für die eigene Gestaltung (z.B. für das Zielfernrohr).

Zur Montage wird die selbstklebende Folie vom Trägermaterial abgezogen und auf den gereinigten und entfetteten Schaft gelegt. Um sie an Rundungen und Kanten anzupassen, erwärmt man sie mit einem Fön. Dadurch wird sie elastisch und dehnbar. Je heißer der Fön, desto drastischer das Ergebnis, also Vorsicht! Auf den Tutorialvideos des Herstellers sieht das sehr einfach und elegant aus. Der junge Mann ist offensichtlich in Übung. Aber mit etwas Geschick und Geduld gelingt das auch mit ein wenig mehr Zeitaufwand. Und man sollte sich vielleicht damit abfinden, dass an schwierigen Stellen wie z.B. am Vorderschaftabschluss kleine Falten entstehen können. Falls man die Folie eines Tages nicht mehr haben möchte, kann man sie rückstandslos entfernen.

Die Folie hat aber nicht nur optische Wirkung. Sie schützt vor allem die Metallteile von Waffe und Optik vor Schlägen und Kratzern. Falls die Folie mal beschädigt werden sollte, kann man leicht ein Stück davon mit dem Skalpell sauber heraustrennen und ein Reststück (davon bleiben beim Anbringen einige übrig) darüber kleben.

Leider kenne ich keinen Händler in Deutschland, der GunSkins vertreibt. Ihr müsst sie euch wohl direkt bestellen oder mitbringen lassen…