Hallo und Waidmannsheil liebe Geartester.

Wie schon in meinem vorherigen Bericht versprochen, möchte ich euch heute meine Selbstladeflinte, die Beretta A400 Xtreme Unico vorstellen.


Ich besitze die Waffe seit Mitte Juni diesen Jahres und konnte nun schon ein paar Eindrücke sammeln, sei es auf der Jagd auf Gänse, Enten oder Krähen.

Aber auch auf dem Schießstand muss diese Flinte sich nicht verstecken, auch wenn man auf Grund des Tarnmusters öfters mal schief angesehenen wird.


Lieferumfang

Die Beretta A400 kommt in einem Kunststoffkoffer der durch 4 Druckknöpfe verschlossen wird. Der Koffer besitzt an der Längsseite 2 Bohrungen und an der oberen Seite eine Bohrung, um ein Schloss anzubringen.

In diesem liegt die Flinte im auseinander gebautem Zustand. Neben der Waffe liegen noch 2 Chockes (Voll und Zylinder) bei, der passende Chockeschlüssel, ein Waffenöl von Beretta, sowie 2 Magazinbegrenzer, als auch der übliche Papierkram.

Weitergehend liegen eine Schaftverlängerung und eine kleine Scheibe, mit der man die Waffe auf sich schränken kann, bei.


Erster Eindruck

Was einem als erstes auffällt wenn man die Beretta A400 Xtreme Unico in die Hand nimmt ist ein erstaunlich hochwertiges Gefühl, nicht wie man es von einer Waffe mit Synthetikschaft erwartet. Generell wirkt sie viel hochwertiger als andere SL Flinten, was auch bestimmt an ihrem Gewicht liegt, aber auch an der Griffigkeit und Verarbeitung.

Die Flinte von Beretta ist erstaunlich gut ausbalanciert und folgt einem ohne Probleme. Dies ist auch der Micro Core Schaftkappe zu verdanken die einen weichen Anschlag gewährleistet, ohne an der Kleidung hängen zu bleiben.

Alle Bedienelemente sind intuitiv gewählt und lassen sich gut erreichen.

Die Sicherung der Waffe sitzt vor dem Abzug, so das man diese mit dem Abzugsfinger sofort entsichern kann.

Der Auszugshebel ist groß genug dimensioniert, so dass man auch mit Handschuhen die Waffe sicher laden und enthalten kann.

Einzig der Magazin Cut OFF ist manchmal mit dicken Handschuhen schwierig zu bedienen, dazu nachher mehr.


Technische Daten

Gehen wir nun aber zuerst mal auf die technischen Daten der Flinte ein.

Die Beretta A400 Xtreme ist mit einem 12/89 Lauf ausgestattet und kann somit alle Schrotpatronen verschießen, die man im heimischen Munitionsschrank finden kann.

Um es in Zahlen zu fassen : Die Beretta A400 Xtreme ist in der Lage alle Patronen im Kaliber 12/70, 12/76 und 12/89 mit einer Schrotvorlage von 24 Gramm bis 64 Gramm zu verschießen. Zudem ist sie in der Lage sowohl Blei als auch Stahl in dieser Ladung zu verschießen. Die Waffe kann bis zu 5 Schuss im Magazin plus eine Patrone im Lauf halten.

Lediglich der beiliegende Vollchocke verträgt keine Stahlmunition.

Die Waffe ist mit dem Beretta Gasdruckladesystem "B-Link" ausgestattet und ermöglicht laut Hersteller Angaben 4 Schuss in einer Sekunde.

Dies ist durch einen rotierenden Schraubenkopf namens B-Lok und ein neues Zuführungssystem möglich. Dabei verriegelt das B-Lok System in einem 60 Grad Winkel verriegelt, was einen schnelleren Folgeschuss ermöglichen soll.

Da die Waffe bei mir meist bei der Gänsejagd ihre Anwendung findet, war mir auf Grund der meist stärkeren Ladung auch die Rückstoßkontrolle eine wichtiger Aspekt bei der Auswahl der Waffe.

Bei der Beretta A400 Xtreme kommen dabei mehrere Innovationen zum tragen. Diese nennen sich auf die Beretta A400 Xtreme Unico "Kick- Off" und "Kick-Off 3".

Beim Kick-Off System handelt es sich um 2 hydraulische Rückstoßdämpfer, die beim Schuss eindämpfen und somit den Rückstoss um 60 % vermindern.

Bei der Beretta Xtreme ist zusätzlich noch das Kick-Off 3 verbaut. Dies ist eine dritte hydraulische Feder die zusätzlich den Rückstoss vermindert.

Die Wirkung des 3. Systems spiegelt sich darin wieder, dass der Großteil des Rückstoßes vor dem Hinterschaft abgedämpft wird und die Waffe weniger verreist. Dabei wird der ,im oberen Bild zu sehenden, schwarze gummiartige Teil der Waffe zusammen gestaucht und nimmt den Rückstoss auf.

All das Resultiert in einer 70% Rückstossdämpfung.

Zudem ist die Waffe wirklich für die Jagd in nassen Umgebungen gebaut.

Durch die Aqua Technology sind sowohl alle äußeren und inneren Teile der Waffe vor Korrosion geschützt. Hierbei werden alle inneren Teile mit einer Schutzbeschichtung versehen, das Verschlussgehäuse ist aus eloxiertem Aluminium und der Lauf ist von innen verchromt und von außen brüniert.

Zusätzlich werden Lauf und Verschlussgehäuse mit einem speziellen Tauchverfahren behandelt.


Die Beretta in der Praxis

Nachdem die technischen Daten ja sehr vielversprechend wirken, war ich gespannt wie die Beretta A400 Xtreme Unico sich den auch unter realen Bedingungen schlägt.

Und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Die Waffe hält voll und ganz was sie verspricht. Egal ob Trap- oder Skeet Munition, über 36. Speziell bis hin zu 40 Gramm Schrotpatronen, die Waffe hatte nie Ladeprobleme.

Auch im Dauerregen oder bei Schnee und Eis, die Waffe hat immer das gehalten was sie verspricht, während andere SL Flinten in der gleichen Situation versagt haben.

Auch ein schnelles Nachladen der Waffe ist wunderbar möglich, da die Magazineinführung und alle notwendigen Teile groß genug dimensioniert sind.

Was mich aber an der Selbstladeflinte wirklich überzeugt hat und auch schon oft Anwendung gefunden hat ist der Magazin Cut Off.

Damit ist ein kleiner Hebel auf der linken Seite der Waffe gemeint, mit dem die Kammer im geöffneten Zustand offen bleibt und kein neuer Schuss aus dem Magazin geladen wird.

Denn wer kennt nicht die Situation, in der die geladene Munition entweder zu stark oder zu schwach ist für einen "Überraschungsgast". Durch den Magazin Cut Off können wertvolle Sekunden gespart werden um den einen Schuss dann zu laden.


Fazit

Generell lässt sich sagen, dass ich mit der Beretta A400 Xtreme Unico sehr zufrieden bin. Sie hat mich bis jetzt sehr zuverlässig begleitet, und hat auch manch nasse Tage ohne Korrosion überlebt.

Ähnliche Meinung konnte ich von meinem Vater einholen, der sich auch im gleichen Zug die Waffe kaufte.

Oben in Optifade Marsh, unten in der Ausführung Realtree Max 5

Das einzige Manko was uns beiden auffällt ist, das Schaftkappe aus dem Micro Core material sehr schnell verschleißt und sich aufreibt.

Dies ist aber nur ein optisches Manko und bereitet Waffe und Schütze kein Manko.

Ich kann die Flinte von Beretta jedem empfehlen, der sich eine Selbstladeflinte fürs Leben kaufen will. Für mich die einzig richtige Wahl.

In diesem Sinne, danke fürs Lesen und Waidmannsheil.