Letzten Winter war ich noch fest entschlossen, der Kälte ohne beheizbare Kleidung zu trotzdem. Dennoch schielte ich immer etwas sehnsüchtig nach den Akkus, die die beheizbaren Sohlen verrieten. Als sich vor kurzem ein guter Jagdfreund eine beheizbare Weste gekauft hatte und er beim gemeinsamen Jagen davon geschwärmt hat, begann ich dann doch mit meiner Recherche. Ganz billig sind solche Heizwesten ja nicht, und da ich immer gern den Überblick über verfügbare Produkte und sämtliche Alternativen habe, habe ich einige Testberichte zu Heizwesten gelesen und einige Freunde und Bekannte interviewt.

Die beste Beratung habe ich dann aber bei Natascha Rieger von Huberta-Jagd bekommen. Sie hat nicht nur die Situation erkannt, in der Frauen bei der Suche nach passender und funktionaler Kleidung sind, sondern auch etwas getan. Sie vertreibt Produkte, die sie selbst getestet hat und auch aus weiblicher Perspektive Sinn machen. Passform und Funktionalität müssen sich in einem Produkt optimal verbinden, sonst gibt es das bei ihr nicht zu kaufen.

Auf meiner Suche nach der richtigen Heizweste für mich, hat sie mir diejenige von Pinewood empfohlen. Die beiden kaufentscheidenden Argumente für mich waren: Die Pinewood Heizweste hat zwei extra große und weiche Infrarot-Heizpaneelen aus Kohlefaser. Diese sind am unteren Rücken und in der oberen Schulterpartie eingearbeitet. Die meisten Heizwesten wärmen lediglich letztgenannten Bereich. Der wärmende Effekt am unteren Rücken finde ich aber auch aus gesundheitlicher Perspektive wünschenswert, weil dann auch die Nieren und die Blase vor Kälte geschützt sind.

Da die Heizweste möglichst nah am Körper getragen werden sollte, im Idealfall also direkt über der Unterwäsche, muss sie natürlich auch passen. Ich bin von eher kleiner Statur und trage sonst Größe S (seltener M). Eine Heizweste, die also zu groß ist, macht überhaupt keinen Sinn, da der wärmende Effekt ausbleiben bzw. zu einem großen Teil – im wahrsten Wortsinne – verpuffen würde. Die beheizbare Weste  von Pinewood gibt es – damenfreundlich – auch in Größe XS, so passt sie mir auch direkt über der ersten Kleidungsschicht (der Unterwäsche).

Da das ja aber immer so eine Sache ist, die richtige Größe zu bestellen, war es natürlich von großem Vorteil, dass ich zwei verschiedene Größen bei Natascha Rieger anprobieren konnte. Darüber hinaus wurde mir die Heizweste auch mit einem geladenen Akku zum Anprobieren gereicht, sodass ich mir einen hautnahen Eindruck von der Heizintensität machen konnte.

Die Weste kann laut Herstellerangaben in drei Stufen eingestellt werden:

Rot: 44-50 Grad bei einer Akkulaufzeit von 5-6 Stunden

Weiß: 36-40 Grad bei einer Akkulaufzeit von 6-7 Stunden

Blau: 31-35 Grad bei einer Akkulaufzeit von 7-9 Stunden

Die schwarze Heizweste hat zwei Einschubtaschen mit hellgrau abgesetzten Reißverschlüssen. In eine Tasche steckt man die aufladbare Lithium Batterie. Der Akku braucht etwa 6-8 Stunden bis er vollständig aufgeladen ist (Batterie-Kapazität: 6000mAh).

Die Heizstufen kann man durch Drücken des Kontrollschalters einstellen, dieser befindet sich im linken Brustbereich und leuchtet in den o.g. Farben – je nach Heizstufe. Zunächst dachte ich dies sei bei der nächtlichen Jagd vielleicht ein Problem. Da man die beheizbare Weste von Pinewood ja aber direkt über der Unterwäsche tragen sollte und darüber ja normalerweise weitere Kleidung hat, empfinde ich das Licht nicht als störend.

Ich finde die Weste auch optisch ansprechend und trage sie durchaus auch ohne die Heizfunktion zu nutzen. Die Heizweste kann – natürlich ohne Akku – bei 30 Grad in der Maschine ohne Weichspüler gewaschen werden. Bei der Jagd ja nicht ganz irrelevant.

Preis: 229.-

Die Pinewood Heizweste im Praxistest

Ich war nun eine Woche lange mit der Pinewood Heizweste jagdlich unterwegs. Am ersten Ansitzabend habe ich die beheizbare Weste um 1730 auf niedrigster Stufe angestellt. Auch dies bietet schon eine wirklich angenehme Wärme. Um 2130, als wir etwa null Grad Celsius hatten, habe ich sie auf die höchste Stufe hochgestellt. Mit Frieren wars das dann. Als ich nachts um vier ins Bett gegangen bin, lief die Weste noch immer auf Hochtouren. Insofern habe ich zur Akkulaufzeit festgestellt, dass der Akku – jedenfalls sicher wenn er noch neu ist – deutlich länger hält als der Hersteller angibt. Im weiteren Verlauf der Ansitzjagden habe ich die Pinewood Heizweste meist auf voller Leistung gehabt und nur ein einziges Mal leer bekommen.

Es ist wirklich wunderbar wenn es auf der Kanzel so gerade anfängt frisch zu werden und man einfach die Heizweste anstellen kann. Gerade die Heizpanelen am unteren Rückenbereich würde ich niemals missen wollen.

Damit aber noch längst nicht genug. Ich bin so begeistert von der Heizweste von Pinewood, dass ich sie wirklich ständig und überall getragen habe. Manchmal mit und manchmal ohne Heizleistung. Sensationell fand ich den Einsatz auch im Winter beim Aufbrechen. So ist man ja meist bei der Jagd auf dem Hochsitz dick angezogen. Hat man etwas erlegt, zieht man spätestens wenn man beim Stück angekommen ist, einige Schichten an Klamotten aus. Im Winter dann mit nur zwei Kleidungsschichten aufbrechen zu können und sich so keine Klamotten zu „versauen“ und auch viel agiler zu sein: großartig!

Nicht zu vernachlässigen ist natürlich auch die Tatsache, dass jeder denkt, man sei ja ganz schön „hart im Nehmen“, im Winter mit nur einer Weste und einem dünnen Pulli drüber beim Wild versorgen

Nun ist beim letzten Aufenthalt in der Wohnung in der Nähe des Reviers nachts die Heizung aus Versehen ausgestellt gewesen. Als ich nach Hause kam, war es demnach übel kalt. Auch das nur halb so schlimm. Ich bin einfach mit der Heizweste ins Bett Besser als jede Wärmflasche.

Nicht einmal tagsüber beim Kirren und Fährten mochte ich auf die beheizbare Weste verzichten. Dadurch, dass man zwischen drei Heizstufen wählen kann, ist immer die passende Heizleistung dabei.


Am letzten Tag kam die Pinewood Heizweste noch bei der Drückjagd zu Einsatz. Auch hier: Großartig! Weniger Kleidung, mehr Beweglichkeit und dennoch weniger frieren.

Aus meiner Sicht die hervorstechendsten Merkmale der Pinewood Heizweste:

- Optimale Passform, ansprechende Optik.

- Zwei Heizpaneelen (statt nur ein wie bei den meisten anderen Westen)

- Großer Einsatzbereich (Ansitzjagd, Pirsch, Revierarbeiten, Drückjagd,     Wildversorgen, Drückjagt etc. pp.).

- Lange Akkulaufzeit

- 3 Heizstufen


Resümee 

Nie wieder ohne Heizweste durch den Winter. Ich bin von der Pinewood Heizweste restlos begeistert. Am Ende der Jagdwoche habe ich direkt bei Natascha Rieger von Huberta-Jagd angerufen und nachgefragt, ob sie noch mehr solche Topprodukte im Regal hat. Natürlich hat sie. Ich werde demnächst mal wieder bei ihr shoppen gehen.

http://www.hubertas-jagdhütte.de