Der in Deutschland und für Deutschland wohl bekannteste Rucksack ist ein großer grüner Sack aus Loden oder Segeltuch. In ihn passt vom erlegten Bock bis zur Kopflampe alles hinein, ohne Frage. Doch genau so viel wie eben in diesen reinpasst, genauso lange sucht man auch häufig nach den benötigten Gegenständen. Zudem ist er unförmig, meist recht breit und seien wir einmal ehrlich bei den meisten meiner Mitjäger verbleibt dieser Rucksack sowieso im Auto und dient dort nur als Aufbewahrungsort.

Ich empfand dies immer als äußerst unpraktisch und habe deswegen einmal drei verschiedene Modelle der schwedischen Marke Fauna getestet um zu sehen, ob hier vielleicht die eierlegende Wollmilchsau zu finden ist. Die Rucksäcke sind preislich interessant, sehen ansprechend aus und machen auf den ersten Blick einen grundsoliden Eindruck. Drei verschiedene Modelle, von klein und handlich, bis zu einem großen mit integrierter Sitzgelegenheit habe ich im Herbst und Winter mit dabei gehabt.


Eigenschaften & Besonderheiten

Einen weiteren Rucksack den ich von der Marke Fauna vorstellen möchte ist der Sitzrucksack F40 Pro Björnen Evo. Dieser Rucksack mit seinem Gewicht von 2,5 kg hat in Schweden und Norwegen diverse Tests gewonnen und dies auch zu recht wie ich finde. Ein gut durchdachtes Gestell aus leichtem aber stabilem Aluminium ist das Grundgerüst. Mit einer Sitzhöhe von 52 cm sitzt man ausreichen hoch um auf der Drückjagd schnell in die stehende Position zu gelangen. Die Sitzfläche ist ausreichend groß um gemütlich auch längere Zeit auf dem Stuhl zu verweilen. Die eigentliche Besonderheit stellt für mich allerdings die hohe Rückenlehne dar. Diese kann leicht nach oben gezogen werden und mit zwei Haken arretiert werden. Eine breite Auflagefläche des Gestells unter dem Rucksack verhindert ein einsinken des Rucksackes auch bei weichem Boden.

Der Rucksack befindet sich im Sitzen vor einem, so dass man alle Taschen auch problemlos in dieser Position erreichen kann. Er stört durch seine schlanke Form trotzdem keines Wegs zwischen den Beinen. Der Rucksack hat im dem Hauptfach, welches wieder durch zwei Kordelzüge gegen Regen und Schnee sicher verschlossen werden kann, einige weitere Fächer in denen kleinere Sachen sortiert und verstaut werden können. Außen am Rucksack befinden sich drei weitere Taschen.

Die mittlere Tasche ist ebenfalls wieder mit vielen verschieden großen Fächern ausgestattet. Netztaschen sind außen ebenfalls vorhanden. In der oberen Lasche ist ein Regenschutz integriert, welcher bei Bedarf einfach herausgenommen werden kann. Auch der Tragekomfort kommt nicht zu kurz. Ein Metallgestell im Rücken ist in der Regel nicht sehr angenehm, doch auch hier haben die Schweden es geschafft, dass man dieses kaum merkt und vor allem nicht durch dieses beeinträchtigt wird. Dieser Rucksack ist ein klassischer Drückjagd-Rucksack. Von der eigenen, bis zu Ausrüstung für die Hunde, passt alles hinein und praktischerweise ist auch ein Sitz immer dabei. Das 40 Liter Volumen ist von den Dimensionen genau richtig.


Praxistest

In der Praxis hat sich der Rucksack sehr gut bewährt. Er ist wirklich sehr stabil, sehr gut verarbeitet und in jedem Teil absolut durchdacht. Alle Fächer und Taschen habe ich erst nach einiger Zeit entdeckt. Schlaufen zum Anbringen von weiterer Ausrüstung sind an dem Rucksack in mehr als ausreichender Anzahl vorhanden. Die Fächer im Inneren des Rucksackes sind in orange gehalten, welches einem im Dunklen das Finden gesuchter Gegenstände erheblich erleichtert. Hier wurde wirklich nachgedacht und Produkte für die Praxis produziert, die dem Benutzer das Leben wirklich erleichtern und einfach zuverlässig sind. An dieser Stelle sei ein Lob an die Entwickler ausgesprochen.


Aus dem hauseigenen Material bin ich trotz intensiver Recherche nicht schlau geworden. Aus was es letztendlich besteht und wie es produziert wird bleibt wohl letztendlich ein Firmengeheimnis. Fakt ist jedoch, dass es so leise und weich ist wie Loden und so wasserdicht wie jede Hochleistung Membran die auf dem Markt zu finden ist, wie ich eigens ausprobiert habe. Das einzige Manko ist, dass die Reißverschlüsse der Rucksäcke nicht wasserdicht sind, wofür es jedoch den Regenschutz gibt. Den Rucksack für alle Situationen habe ich nicht gefunden, jedoch kommen diese Rucksäcke in ihrem speziellen Einsatzgebiet dicht an den optimalen Rucksack heran, auch sind Sie einigermaßen erschwinglich.


Fazit

Ich kann jedem der einen neuen Rucksack für die kommende Saison sucht nur empfehlen, die Marke Fauna einmal genauer zu betrachten, denn die Schweden wissen was sie tun. Der Sitzrucksack von Fauna liegt preislich bei ca. 200 €.



Patrik B. (Jagd-Team Nordschleswig)


Finn M. (Jagd-Team Nordschleswig)