Auf der Suche nach einem neuen Jagdrucksack schaute ich hier nach Inspiration, konnte aber nichts für mich 100% passendes finden.


Meine Kriterien

Die Kriterien an einen Rucksack definierte ich mir folgendermaßen:

Ich habe mich für den Eberlestock Gunrunner H2 entschieden, dies bisher absolut nicht bereut und will Euch das Teil vorstellen.


Die Eckdaten

Zunächst zu den Eckdaten und dem „typischen Umfeld“ meines Rucksacks:

  • 23 Liter (fühlt sich aber nach mehr an)
  • 1,6 Kg
  • Kompressionsriemen und Molle-System
  • abnehmbarer, breiter Hüftgurt
  • gepolsterte Schultergurte
  • festes und belüftetes Rückenteil
  • verschiedene Farben erhältlich (bei mir ist es „Lodengrün“ geworden)

Ich bin zur Ansitz- und Bewegungsjagd in verschiedenen Waldrevieren mit den typischen Schalenwildarten unterwegs. Entsprechend wird der Eberlestock Gunrunner H2  Rucksack anlassbezogen gepackt.


Mein Inhalt

Was immer dabei sein muss:

  • Munition in MTM RF-22 Box plus Gürteletui
  • aktiver Gehörschutz
  • Aufbrechbesteck (Gekrösemesser, Wetzstahl, Handschuhe und S-Haken in ausgemustertem ZF-Köcher)
  • Bergeriemen
  • Moramesser
  • Petzl Tikka XP
  • Filzkissen
  • leichte Handschuhe
  • Tarnschal ca. 80 cm X 140 cm
  • Harvesterband
  • Thermoskanne/Nalgene (Stullen und Müsliriegel)


Beim Ansitz zusätzlich:

  • Fernglas


Bei der Bewegungsjagd zusätzlich:

  • Tarnnetz ca. 120 cm X 360 cm
  • Torc Forst-Regenhose


Die Besonderheiten

Diese Ausrüstung findet spielend Platz im und am Rucksack, lässt noch Raum für mehr und lässt sich sehr Sinnvoll auf das große Deckelfach, die vordere Einschubtasche, das Hauptfach sowie die beiden äußeren Seitentaschen aufteilen. Wenn alle Dinge ihren Platz haben, finden sich Kopflampe oder das Harvesterband blind. Soweit können das aber wahrscheinlich 95% aller erhältlichen Rucksäcke zwischen 20€ und 200€.

Was den Gunrunner H2 aus meiner Sicht abhebt, ist die Waffentasche! Ich habe beide Hände frei um mich sicher im Gelände oder auf der Leiter zu bewegen. Die Waffe und das Glas sind geschützt und man schlägt nirgends an. Bei der Bergung von Wild ist nichts im Weg. Für mich wird der Gewehrriemen, der auf Bewegungsjagden ohnehin meist ab ist, dadurch gänzlich überflüssig. ABER…Die Waffe ist darin immer leer und das Magazin in der Tasche!

Hier sind wir auch schon bei dem Nachteil, den der eingefleischte Pirscher oder Handspannungsfetischist an dem Rucksack bemängeln kann. Man braucht etwas länger, nach meiner Erfahrung ein paar Sekunden, um Schussbereit zu sein. Die Waffe lässt sich zwar ohne weiteres leise aus dem geschulterten Rucksack ziehen, aber ohne Übung eben nicht so schnell und geräuschlos wie dies mit Riemen an der Schulter möglich ist. Hier hilft es vielleicht sich der Momente zu erinnern, in denen das Erfolgsentscheidend war und dies mit in die persönliche Wertung des Rucksacks einfließen zu lassen.

Der Eberlestock Rucksack ist insgesamt eher schmal gehalten, so dass man durch enge Einstiege ebenso problemlos kommt wie durch eine Dickung. Dabei liegt die Waffe nah und ohne Schaukeln am Körper, was eine gute Balance verleiht. Man stößt sich auch nicht die Hacken beim Gehen oder bleibt mit dem Hinterschaft hängen. Eine Erfahrung, die man gemacht haben sollte! Der Rucksack raschelt oder knistert in Bewegung kaum und Schnallen sowie der Reißverschluss des Deckelfachs lassen sich nahezu Lautlos bedienen.

Perfekt, zweckmäßig und über alle Zweifel erhaben ist die Verarbeitung von Nähten, Schnallen und Schlaufen. Mit ca. 200 € hat der Gunrunner H2 von Eberlestock aber auch einen stolzen Preis, den ich gemessen an der gebotenen Leistung und vor allem im Vergleich mit ähnlichen Modellen anderer Hersteller dennoch akzeptabel finde. Zur Nutzung als „ziviler“ Daypack lässt sich das Waffenfach einklappen und unsichtbar verstauen.


Zusammenfassung

Zusammenfassend ist der Rucksack von Eberlestock aus meiner Sicht perfekt für die, die gerne die Hände frei, die meisten Klamotten am Körper statt auf dem Rücken und trotzdem alles Wichtige dabei haben wollen.