Moin moin!

Hier möchte ich euch kurz meine optischen 150 Zusatz-Kilos vorstellen, die ich aber um keinen Preis mehr hergeben würde.

Ich habe als Frau sicher einen Seltenheitswert mit einem Lodenmantel. Sobald es etwas kälter wird, trage ich ihn konsequent, ob auf Drückjagd oder Ansitz. Ich sehe scheiße damit aus, aber das Ding ist absolut Gold Wert und ich gehe ja zur Jagd, nicht auf den Laufsteg! Warum der gute Loden mir so ans Herz gewachsen ist, möchte ich euch im Folgenden erläutern.


Zum Produkt

Es handelt sich um einen (Herren-) Lodenmantel von Loden Friedl (gibt es hier) den man sehr praktisch mit ein paar Handgriffen auch zum Parka umwandeln kann.

Außen hat er 4 sehr tiefe Taschen und eine ideal an der Brust für das Smartphone zum Beispiel.


Innen sind weiter 2 große Taschen mit Knopf und eine mit Reisverschluss. Gefüttert ist das gute Stück mit Loden und Thermovlies. Er hat einen hohen Kragen mit Knebelverschluss, auch die Ärmel sind verstellbar durch 2 Hirschhornknöpfe.




Verschließbar ist der Mantel mit einem 2-Wege-Reißverschluss nebst verdeckter Knopfleiste.

Auch ein Taillenzug mit Stopper ist eingebracht und innen besitzt er Lodenumschläge für die Knie.


In der Praxis

Einmal angezogen muss man sagen: bequem das Ding. Wenn man sitzt kann man sich wunderbar „einkuscheln“, Kragen aufstellen und die Hände fast bis zum Ellbogen in den Außentaschen vergraben. So halte ich es auch eine ganze Nacht auf Sauen im Schnee aus. Ist es ganz kalt, so kann man einfach innen die Umschläge noch auf die Knie legen (Tipp: da einfach noch Kaninchen oder ähnliches Fell aufnähen, dann wird’s ganz bequem).



Doch das kann ja bisher der Ansitzsack auch oder?

ABER: Zum Aufbaumen ist ein langer Lodenmantel (mir reicht er weit über die Knie) ja schon mal recht unpraktisch. Hier wurde mitgedacht. Innen sind Knöpfe eingenäht, was es möglich macht ihn zum Beispiel vorne nach oben zu knöpfen, so dass man nicht auf ihn drauf tritt.



Die Knöpfe gehen rundherum, man kann aus dem Mantel also auch sehr schnell einen Parka machen. Deshalb begleitet er mich auch Drückjagden (vielleicht nicht wenn ich mit durchgehen will, aber auf einem Stand möchte ich ihn nicht wegdenken.)

Trotzdem der Mantel sehr klobig ist, ist der nicht all zu schwer. Nur in den Spiegel schauen sollte man dann doch vielleicht lassen. Der Lodenmantel von Loden Friedl ist so gut geschnitten, dass man auch, wenn man schnell in Anschlag muss, kein bisschen eingeengt ist.

Auch Regen ist kein großes Problem. Ich hatte ihn in 6 Stunden konsequentem Nieselregen an. Er wird zwar etwas schwerer, aber drunter blieb ich warm und trocken.

Als Jägerin hatte ich natürlich einiges in den Taillenzug gesetzt, damit ich vielleicht nicht ganz so wie eine Tonne daher komme, dieser bringt aber leider zumindest optisch nichts.



Mein Fazit

Mit um die 400 Euro ist das gute Stück von Loden Friedl zwar nicht billig, aber im Normalfall hätte ich mir zwei Jacken gekauft: eine für den Winter, eine vielleicht noch für Regen und eventuell, grade für Nachtansitze noch einen Ansitzsack. Damit wäre ich um einiges teurer gekommen! Und so habe ich eins für alles. Sicherlich gibt es für Dauerregen etwas Besseres als einen Lodenmantel. Aber bei Dauerregen gehe ich in der Regel ohnehin nicht raus.

Ich gebe ihn nicht mehr her und stehe auch dazu. Ganz egal wie ich damit aussehe. Nur hoffe ich, dass es vielleicht dann irgendwann mal eine Version für Damen gibt ;) Wenn dem so ist und ich die Gelegenheit habe, ihn zu testen, lest ihr natürlich wieder von mir.

Bis dahin: Waidmannsheil !