Horrido GearTester,

ich habe mal wieder einen kleinen Tipp aus der Praxis für Euch!

Und zwar geht es um die Anschussmarkierung mit dem Laserpointer. Not macht bekanntermaßen erfinderisch, somit kommt diese Empfehlung von mir direkt auf der Praxis. Aber eins nach dem anderen.


Aktuelle haben wir in unserem Revier wieder die alljährige Problematik, dass der Mais als letzte Feldfrucht sämtliches Schwarzwild aus dem Umland anzieht und dieses merkbar zu schaden geht. Unsere Landwirte sind uns allerdings sehr besonnen und drillen den Mais schon seit Jahren nicht mehr direkt am Waldrand ein. Somit muss das Schwarzwild oft größere Flächen überqueren, um in den Mais zu gelangen. Genau hier haben wir eine Chance, die Stücke abzufangen, um weitere Schäden zu vermeiden. Dass es in solchen Situationen immer sehr schnell gehen muss, mag daran liegen, dass auch die Sauen wissen, dass das Überqueren einer Freifläche selbst bei Halbmond nicht immer ganz ungefährlich sein kann.

Diese Umstände sorgen meiner Meinung dafür, dass das Wild, welches beim raschen überwechseln in den Mais beschossen wird, oft nicht direkt am Platz liegt. Dieses mag gleichermaßen an der Anspannung des Schützen und seiner Schießfertigkeit sowie an dem erhöhten Adrenalinspiegel des Wildes liegen.


Das Problem

Als problematisch stellte sich dabei heraus, den vermeintlichen Anschuss auf den jetzt monotonen Flächen nach der Ernte zu finden. Selbst bei einer Orientierung am Horizont haben ich mich schon so manches Mal in Richtung und Entfernung vertan und bin vergebens stundenlang über die Fläche gelaufen, um den Anschuss zu suchen. Jetzt zu schlussfolgern, gefehlt zu haben, halte ich für grob fahrlässig. Den wie ihr wisst, kann Schwarzwild sehr schusshart sein und je nach Kaliber und Geschoss sind teilweise nur wenige Pirschzeichen am Anschuss vorhanden. Um den Anschuss auch im Dunkeln auf monotonen Flächen besser finden zu können, kam mir diese Idee.


Die Idee mit dem Laserpointer

Man nehme dazu einfach einen handelsüblichen Laserpointer. Unmittelbar nach dem Schuss richtet man diesen auf den vermeintlichen Anschuss aus und fixiert ihn auf diesen Punkt. Dabei geht es nicht darum, den exakten Anschuss zu markieren, sondern vielmehr einen Anhaltspunkt zu haben, wo gesucht werden muss. Zum Fixieren gibt es sicherlich eine Vielzahl von eleganteren Lösungen, als die meine. Ich fixieren den Laserpointer immer mit etwas Klebeband an meinem Handschuhe. Ein weiteren Streifen Klebeband klebe ich über den AN Knopf, welcher dann für Dauerbetrieb sorgt.

Den Handschuh lege ich anschließend auf die Kanzelbrüstung und biege und drücke ihn so lange, bis der Laserpointer auf den vermutlichen Anschuss leuchtet. Nun nicht bewegen und runter von der Kanzel. Der Laserstrahl ist in der Dunkelheit gut zu sehen. Ich folge dem Strahl einfach bis zu dem Punkt, wo ich den vermeintlichen Anschuss aus der Perspektive der Kanzel vermute. Diesen Punkt markiere ich nun mit einem Tempo, einem Knicklicht oder etwas Anschussband und gehen wieder zurück zur Kanzel, um den Laserpointer abzuschalten. Denn dieser saugt bei Dauerbetrieb ordentlich Strom. Anschließend wieder zurück und den Anschuss genau untersuchen, in der Hoffnung vielversprechende Pirschzeichen zu finden.


Fazit

Dieser Tipp mit dem Laserpointer hat mir sicherlich schon einige Stunden zeit und nerven bei der Sucherei erspart und gehört sicherlich in die Kategorie „Not macht erfinderisch“!

Weitere Anwendungsgebiete wie bsp. bei der Bergjagd kann ich mir ebenfalls vorstellen. Überall da, wo es eben schwer fällt, den Anschuss zu finden.


Ein schönes Wochenende und viel Waidmannsheil!

Euer Waidmann!