Sind Sie noch auf der Suche nach einer leichten Jacke zum Durchgehen oder für die warme Jahreszeit? Eine preiswerte signalfarbene Jacke die wasserdicht und trotzdem nicht zu warm ist? Wir haben eine solche Jacke gesucht und ein neues Produkt aus dem Hause Pinewood getestet.


Anforderungen

Als Treiber, Treiberschütze oder Hundeführer ist man mehr oder minder den ganzen Tag in ständiger Bewegung. Mal erklimmt man unter körperlicher Höchstleistung einen steilen Hang im Harz, ein anderes Mal fegt einen der Wind im Marschland der Küste fast aus den Stiefeln oder man durchkämmt Dornen, die dichter nicht sein könnten. Kurz gesagt, man ist ständig in Bewegung, im Kampf gegen die Elemente und den eigenen Körper. Für die eigene Fitness sind wir nach wie vor selber verantwortlich; für die Elemente, sprich das Wetter und Terrain, gibt es Kleidung, die einem vor Wind, Wasser und Dornen schützt. Diese Attribute sind sehr wichtig, um sich vor Erkältungen zu schützen, oder die Haut vor Schnitten und Kratzern zu bewahren. Das Wild tut uns meisten nicht den gefallen, Einstände direkt an Wegen aufzusuchen.

Vielmer liegt es dort, wo normalerweise kein Mensch sie stört und dort sollte man hin. Die Bekleidung für dieses Unterfangen sollte zunächst wasserdicht und winddicht sein sowie atmungsaktiv. Der letzte genannte Punkt ist in dem Fall besonders wichtig, da sonst die am Körper entstehende Feuchtigkeit nicht entweichen kann und man schon nach relativ kurzer Zeit nass bis auf die Knochen ist.

Weiter sollte die Jacke leicht sein und genügend Bewegungsfreiheit besitzen, jede erdenkliche Situation ohne zu behindern zu meistern. Taschen zum Verstauen der nötigen Gebrauchsgegenstände sind ebenso wichtig, wie eine grelle und unübersehbare Farbe. Hiermit sind Warnfarben gemeint, die einen für Mitjäger auf weite Distanzen und im tiefsten Gestrüpp sichtbar machen. Natürlich soll die Jacke nicht gefüttert sein, vielmehr soll es eine leichte und robuste Außenschicht sein.


Eigenschaften

Auf der Suche nach einer solchen Jacke fiel uns die Stretch Shell Jacke von Pinewood in die Hände. Nach einigen ernüchternden Erfahrungen mit anderen Jacken, welche die oben genannten Eigenschaften immer mindestens in einem Punkt nicht erfüllten, waren wir gespannt was diese Jacke zu bieten hatte. Auf den ersten Eindruck hin, gefiel sie sehr gut. Das leichte und glatte Außenmaterial mit dem sehr gut gelungenen und farblich kräftigen APG Orange Blaze Tarndruck wirkte überzeugend. Die Jacke ist innen mit einem leichten Meshgewebe versehen, welches die Feuchtigkeit noch besser weiterleiten soll.


Die Wasserbeständigkeit liegt bei einer Wassersäule von 5000mm und die Atmungsaktivität bei 14.000 g/m 2/24h. Die Pinewood Stretch Shell Jacke besitzt zwei seitliche Einschubtaschen sowie eine Brusttasche. Alle Taschen können mit einem Reißverschluss verschlossen werden. Der Zipper ist mit einer kleinen Kordel versehen, welche sich auch mit kalten Fingern zum Öffnen und Schließen sehr gut eignet. Das Rückenteil ist etwas verlängert, wodurch auch beim Bücken nach vorne, die Jacke den Nierenbereich bedeckt. Die Jacke ist schlank geschnitten und wer etwas mehr unter die Jacke ziehen möchte, sollte sie lieber eine Nummer größer wählen.


Praxistest

Die Pinewood Stretch Shell Jacke kam bei vielen Treibjagden und kleinen Drückjagden von September bis Ende Januar zum Einsatz kommen. Bei Regen, Wind und Schnee sowie Temperaturen zwischen 15° C und -10° C konnte die Jacke zeigen, ob sie in der nächsten Saison wieder dabei sein kann.


Zum Durchgehen wurde unter die Jacke lediglich ein dünnes Sportlongsleve aus 100 % Polyester gezogen, um die entstehende Feuchtigkeit in und unter der Jacke zu sammeln, wie es z.B. mit einem Baumwollshirt der Fall gewesen wäre. Die Jacke lag angenehm am Körper und schütze zuverlässig vor Regen und Wind. Durch das sehr leichte Material war die Jacke kaum zu merken und das 4-Wege-Stretch Material sorgte dafür, dass die Jacke bei keinerlei Bewegung behinderte. Ob man die Waffe in den Anschlag nimmt oder unter einem Zaun durchkriecht, die Jacke passt sich aufgrund der Dehnung sprichwörtlich dem Körper an.

Die sehr grelle orange Warnfarbe überzeugte im Gegensatz zu vielen anderen Modellen auf dem Markt. Dieser nicht zu vergessende Sicherheitsaspekt ist von enormer Wichtigkeit und hier erhält die Jacke die volle Punktzahl. Auch zum Ende der Saison war die Jacke trotz Moos, Erde und Staub noch in dem nahezu selben hellen Orange sehr gut zu sehen. Der Tarndruck trägt zudem dazu bei, dass einen das Wild nur sehr schlecht wahrnimmt, da die Konturen verwinden und die Farbe Orange nicht vom Wild wahrgenommen wird.


Die Reißverschlüsse lassen sich gut bedienen und was als Drei-Tage-Bartträger besonders wichtig ist, dass der obere Teil des Reißverschlusses mit einem weichen Fleece abgedeckt ist und so nicht unangenehm im Gesicht oder am Bart scheuert. Die Zipper der Taschen sind bei geschlossenem Zustand durch eine kleine Aushöhlung im Material fast verschwunden und so gegen unbeabsichtigtes Öffnen geschützt. Die Armbündchen sind sehr weit gehalten, um die Jacke schnell an und ausziehen zu können; lassen sich aber mittels Klett schön eng um die Handgelenke schließen. Der Kragen ist in einer angenehmen Höhe und schützt so den Hals vor Kälte. Zieht man genug unter die Jacke, so kann diese durchaus auch als Jacke für Standschützen genommen werden.


Zusammenfassung

Alles in allem erfüllt die Jacke unsere gesuchten Eigenschaften sehr gut. Sie sieht nicht nur gut aus, sondernist auch mit der nötigen Funktion ausgestattet, um sich im harten Jagdalltag durchzusetzen und zu überzeugen. Wer so eine Jacke sucht, wird mit der Pinewood Stretch Shell wohl seine Freude haben und der Preis von 80 bis 100 € ist ebenfalls mehr als gut.