Der in Deutschland und für Deutschland wohl bekannteste Rucksack ist ein großer grüner Sack aus Loden oder Segeltuch. In ihn passt vom erlegten Bock bis zur Kopflampe alles hinein, ohne Frage. Doch genau so viel wie eben in diesen reinpasst, genauso lange sucht man auch häufig nach den benötigten Gegenständen. Zudem ist er unförmig, meist recht breit und seien wir einmal ehrlich bei den meisten meiner Mitjäger verbleibt dieser Rucksack sowieso im Auto und dient dort nur als Aufbewahrungsort.

Ich empfand dies immer als äußerst unpraktisch und habe deswegen einmal drei verschiedene Modelle der schwedischen Marke Fauna getestet um zu sehen, ob hier vielleicht die eierlegende Wollmilchsau zu finden ist. Die Rucksäcke sind preislich interessant, sehen ansprechend aus und machen auf den ersten Blick einen grundsoliden Eindruck. Drei verschiedene Modelle, von klein und handlich, bis zu einem großen mit integrierter Sitzgelegenheit habe ich im Herbst und Winter mit dabei gehabt.


Details

Der Rucksack der von Fauna getestet wurde trägt den Produktnamen F45 Ripa und wurde für die aktive Jagd auf Grouse mit der Flinte entwickelt. Der Rucksack hat ein Gewicht von 1,5 kg und ein Volumen von 40 Litern. Er zeichnet sich auf den ersten Blick durch seine besonders schmale Form aus. Wie alle Rucksäcke von Fauna ist er aus einem hauseigenen Dunkelgrünen, sehr weichen und lautlosen Material gefertigt welches sich leicht wie raues Leder anfühlt. Es handelt sich hierbei um einen Kunststoff, welcher wasserdicht und äußerst strapazierfähig ist.Geniales Material.

In das große Hauptfach passt ein komplettes Set an Wechselbekleidung oder auch große Tarnnetze, sowie Verpflegung für einen ganzen Tag. Das Fach ist wasserdicht und lässt sich durch gleich zwei Verschlüsse auch wasserdicht verschließen. Links und rechts besitzt der Rucksack zwei integrierte Taschen, welche so in den Rucksack eingearbeitet sind, dass sie von außen kaum auffallen. Hier ist Platz für Munition, Bergegurt etc., eben all die Sachen die schnell erreichbar sein müssen. Im unteren Teil gibt es auf beiden Seiten Netztaschen in den eine Wasserflasche oder eine Angel bzw. ein Zielstock in Verbindung mit einem Sicherungsgurt transportiert werden kann. Im Boden ist ein Fach für einen orangenen Regenschutz eingearbeitet.

Diesen finde ich äußerst praktisch und es bedarf nicht einmal 10 Sekunden diesen über den Rucksack zu stülpen. Das leuchtende Orange bringt auf der Jagd mit mehreren Jägern zusätzlich ein Stück mehr Sichtbarkeit und somit Sicherheit. In der Lasche die den Rucksack verschließt befindet sich ein weiteres Fach welches noch ein Innenfach für z.B den Jagdschein bereithält. Auf der Rückseite ist der Rucksack mit einem Netz ausgestattet, sodass der dieser keinen Kontakt zum Rücken hat und man auch bei anstrengenden Märschen nicht schwitzt.

Zwei herausnehmbare Leisten versteifen den Rucksack so dass dieser immer in einer aufrechten Form bleibt und zwischen Netzt und Rücken immer genug Luft zirkulieren kann. Die Schultergurte wirken auf den ersten Blick recht billig und passen irgendwie nicht so ganz zu dem sonst robust und sehr gut verarbeitetem Rucksack. Doch der erste Blick täuscht. Diese extrem dünnen Gurte sind mit Absicht so gewählt, da so ein problemloser Anschlag der Waffe gewehrleistet wird. Gerade bei schnellen Schüssen mit der Flinte ist dies sehr wichtig und gefällt mir außerordentlich gut. Man fühlt die Gurte imAnschlag nicht und die Waffe sitzt sicher in der Schulter. Ein orangener Brustgurt mit einem Expander Gummi sowie ein Bauchgurt mit Schlaufen für Schrotpatronen runden das Bild ab.

Als kleinen i-Punkt gibt es sogar noch ein Netzbeutel der auf dem Rucksack befestigt werden kann. Gedacht ist dieser zum luftigen Transport von Federwild. Da ich Federwild eher selten über längere Strecken transportiere, nutze ich diesen Beutel zur Unterbringung von nassen Sachen wie Tarnnetz etc. um den Innenraum nicht unnötigerweise zu befeuchten. Auch an diesem Rucksack sind alle Reißverschlüsse mit den leicht zu bedienenden orangenen Ringen ausgestattet. Der Fauna F45 Ripa Rucksack hat sich über Zeit zu meinem absoluten Liebling entwickelt. Gerade für längere Jagdwochenenden, an denen es gilt auf alles vorbereitet zu sein hat er sich als wirklich robuster Begleiter mit viel Stauraum einen sicheren Platz auf meinem Rücken bekommen.


In der Praxis 

In der Praxis hat sich der Ripa Rucksack sehr gut bewährt. Er ist wirklich sehr stabil, sehr gut verarbeitet und in jedem Teil absolut durchdacht. Alle Fächer und Taschen habe ich erst nach einiger Zeit entdeckt. Schlaufen zum Anbringen von weiterer Ausrüstung sind an dem Rucksack in mehr als ausreichender Anzahl vorhanden. Die Fächer im Inneren des Rucksackes sind in orange gehalten, welches einem im Dunklen das Finden gesuchter Gegenstände erheblich erleichtert. Hier wurde wirklich nachgedacht und Produkte für die Praxis produziert, die dem Benutzer das Leben wirklich erleichtern und einfach zuverlässig sind. An dieser Stelle sei ein Lob an die Entwickler ausgesprochen.

Aus dem hauseigenen Material bin ich trotz intensiver Recherche nicht schlau geworden. Aus was es letztendlich besteht und wie es produziert wird bleibt wohl letztendlich ein Firmengeheimnis. Fakt ist jedoch, dass es so leise und weich ist wie Loden und so wasserdicht wie jede Hochleistung Membran die auf dem Markt zu finden ist, wie ich eigens ausprobiert habe. Das einzige Manko ist, dass die Reißverschlüsse der Rucksäcke nicht wasserdicht sind, wofür es jedoch den Regenschutz gibt. Den Rucksack für alle Situationen habe ich nicht gefunden, jedoch kommen diese Rucksäcke in ihrem speziellen Einsatzgebiet dicht an den optimalen Rucksack heran, auch sind Sie einigermaßen erschwinglich.


Fazit

Ich kann den Fauna F45 Ripa jedem der einen neuen Rucksack für die kommende Saison sucht nur empfehlen, die Marke Fauna einmal genauer zu betrachten, denn die Schweden wissen was sie tun. Der Ripa kostet rund 150 €

Patrik B. (Jagd-Team Nordschleswig)


Finn M. (Jagd-Team Nordschleswig)