Black DNA Krähenlocker aus der Lockschmiede

Den ersten Krähenlocker aus der Lockschmiede, den Crow Call Krähenlocker durften wir letztes Jahr ausgiebig in der Praxis testen und als Fazit war zusagen: Dieser Locker und das Konzept welches dahinter steht haben uns voll und ganz überzeugt (nachzulesen unter: http://www.geartester.de/s/categories/74/stories/500).


Der neue Krähenlocker

Seit Juni dieses Jahres gibt es einen neuen Krähenlocker aus der Lockschmiede von Nils Kradel. Dieser Locker sollte extrem tief gestimmt sein und noch einfacher zu spielen. Auch sollte dieser besonders für Altkrähen ausgelegte Locker, die über die letzten Jahre schon schlau geworden Krähen zum Zustehen bewegen. Das hörte sich soweit erst einmal sehr vielversprechend an und die Erwartungen waren hoch.

Der Locker ist aus heimischem Kirschholz gefertigt und jeder einzelne von Nils - dem Betreiber der Lockschmiede - per Hand gedrechselt und gestimmt. Um den Locker aus Holz witterungsbeständig zu machen, wird er mit Öl und Wachs versiegelt, wodurch dieser zudem ein sehr ansprechendes Äußeres erhält.


Praxistest

Der erste Einsatz ließ etwas auf sich warten, da die Krähen nicht da waren oder der Schreibtisch einen nicht ins Revier ließ. Doch endlich sollte es Mitte August dann klappen. Einige Krähen waren bestätigt und schienen den Platz auch für die nächsten Tage hoffentlich zu halten. Im heimischen Revier haben es die Krähen nicht leicht und der Grundbesatz ist dank der straffen Bejagung auf einem erträglich, sehr niedrigem Niveau. Tagesstrecken von 5-6 Stück sind für dieses Revier schon extrem gut. Somit boten sich perfekte Testbedingungen für den neuen Black DNA der die Altkrähen überlisten sollte.

Routiniert bauten wir das Lockbild auf und saßen pünktlich im Schirm um noch einen Kaffee zu trinken, bevor sich die erste Krähe meldete. Wir versuchten abwechselnd den Black DNA und den Crow Call um beide vergleichen zu können.Natürlich wurde mit dem Locker vorher zu Hauseausgiebig geübt um sich mit diesem vertraut zu machen. Der Ton ist wirklich ausgesprochen tief und das Kratzen, das normalerweise aus dem Kehlkopf erzeugt wird,ist fast hinfällig, da die Membran so weich ist, dass ein Brummen aus dem Bauch genügt, um das typische Krächzen der Krähe zu erzeugen.

Wer dachte, der Crow Call sei schon mit einem tiefen Ton ausgestattet, der wird von dem Black DNA eines Besseren belehrt. Der Locker spricht sehr schnell an und nur wenig Luft ist nötig um die Membran in Schwingung zu versetzen. Was bei der weichen Membran allerdings zu beachten ist, es darf nicht zu viel mit Spucke gearbeitet werden, da die Membran sonst am oberen und unteren Rand des Mundstückes kleben bleibt und so kein Ton mehr erzeugt werden kann. Es gilt das Mundstück nur ganz wenig zwischen die nach hinten eingerollten Lippen zu stecken und die Luft nach unten in den Locker zu pusten. Durch diese Technik wird ein vermehrter Speichelfluss und ein Verkleben der Membran vermieden, der Locker kann so mehrere Stunden ohne Funktionsstörung bedient werden. Sollte man doch einmal zu viel Spucke in den Locker gelangt sein, dreht man diesen einfach und kann ihn weiter bespielen. Es fällt auf, dass im Gegensatz zu dem Crow Call bei dem Black DNA auf den glänzenden Metallring am Locker Verzichtet wurde.



Zurück im Revier krächzte der Black DNA und der Crow Call die ersten Strophen durch den leichten Nebel. Die wenigen Krähen sammelten sich wie immer in den umliegenden Leitungen und hohen Bäumen.Mit dem Crow Call ließ sich nur eine Krähe überreden das Lockbild ein letztes Mal zu erkunden. Die Farbe der Zunge wies sie eindeutig als eine der diesjährigen aus.Nun war der Black DNA alleine an der Reihe.

Eine Frage-Antwort Spiel mit den Krähen in 300-500 Meter Entfernung begann, bis schließlich aus einer hohen Solitäreiche 4 Krähen direkt auf uns zuhielten und ohne Argwohn das Lockbild annahmen. Nach kurzer Absprache, hallten fünf Schüsse durch den stillen Morgen und alle vier Krähen lagen im Lockbild und drei davonwiesen sich mit ihrer Schwarzen Zunge als eindeutig älter aus. Das klappte fantastisch. Auch bei weiteren Ansitzen brachte der Locker in diesem meist nicht einfach zu bejagendem Revier Erfolge, die wir so nicht erwartet haben.


Fazit

Der Black DNA eignet sich unserer Meinung nach perfekt für Reviere, in denen die Krähen schon den ein oder anderen Locker gehört haben und so meistens etwas misstrauisch sind. Eine Kombination von beiden Lockern erweitert das eigene Lautspektrum und lässt so vielleicht auch die eine der schlauen Altkrähe ihre Vorsicht einmal vergessen. Wir sind gespannt, wie sich der Locker am Ende der Saison schlägt wenn die Krähen schon öfter bejagt wurden. In jedem Fall ist der Black DNA ein Locker der seine Funktion sehr gut erfüllt und wir kennen bis jetzt noch kein Locker, der annähernd mit einem so tiefen und natürlichen Ton gespielt werden kann.